für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^?84. Freitags, den 20. Septemb er 1839. Gesetzgebung. Von dem König!. Preuß. Ober-Eensur-Collegium ist für nachstehende, außerhalb der König!. Preuß. Staaten in Polnischer Sprache erschienene Schriften die Debitserlaub- niß ertheilt worden: ?t>wiesci Koracliie. Kosackischc Erzählungen von M. Czoy- kowski. Paris 1837. Iriäivn. Paris 1836. II0W6 Hvrrz'nlei 31s ärieci. Neue Unterhaltungen für die Kinder. Paris 1834. 2 Bde. koerve kiblisne piosiclii sielsleie I r>iersre rorLne. Bibli sche Poesien, Idyllen und verschiedene Dichtungen von Witwicki. Paris 1836. ksmi-itlti. Denkwürdigkeiten des Herrn Severyn Soplica, Lruchses von Parnau. Paris 1839. vrieta llsna Snintieckiegv. Werke des Johann Sniadeckl. 6r und 7r Band. Warschau 1837 und 1838. Oriets poet^crne dUemcewicrs. Poetische Werke des Niemcewicz. 9s u. 16s Bändchen. Neue Ausgabe. Leipzig 1838. 21>iör k^smi'elnilivrv o äsveüej ?ols^ce. Sammlung von Denkwürdigkeiten des ehemaligen Polens. LH. 3. von I. U. Niemcewicz. Leipzig 1839. Wirerunlei i rortrr-issnis nsuleowe. Wissenschaftliche Auf sätze und Erläuterungen. 5s Heft der neuen Folge. Wilno 1839. Odra? biblivßrsticrno - liistorz-crnx, 1-iterstur^ i naulc >v polsce. Bibliographisch-historisches Bild der Literatur und Wissenschaften in Polen. Ir Bond. Wilno 1839. 2diür ligrsn vervivrvz-rh. Sammlung von Mustcrpredigtcn. Wilno 1839. 4r Band. ?raoe literscleie. Literarische Arbeiten. IrBand. Wien 1838. I4oulea cbvveu v^iec. Lehre der Schafzucht, mit 6 Stein drucken. Warschau 1839. Prcßvcrhandlungcn der Badischen zweiten Kammer über den Antrag des Abgeordneten Rottcck auf Wiederherstel lung einigen Rechtszustandes in Sachen der Presse. (Fortsetzung.) Ucber den Mißbrauch der Eensurwill ich kein Wort mehr sagen, ich habe früher und später entsetzliche und lächerliche Beispiele von Verstümmelung historischer und moralischer Wahrheiten, von Unterdrückung der gerechtesten Beschwer den der Bürger nachgewiesen (auf ein Pack Zeitungen wei send), in diesen Blättern sind abermals Hunderte von Beispielen, zu denen, welche auch jetzt aufs neue die Ab geordneten Aschbach und v. Rottcck schon gegeben haben. Wenn der Herr Präsident des Ministeriums des Innern glaubt, cs habe die Eensur noch kein Uebel verschuldet, o! dann hat er sehr Unrecht. Die Eensur hat das Recht gar manchen Bürgers unterdrückt und nicht zu Tage kommen lassen; sie hat Willkürlichkeiten, Mißbräuche und Unter drückungen jeder Art beschützt. Ich habe früher actenmä- ßig bewiesen, daß ich selbst Abmahnungen von Auswande rungen nach Rußland, die ich mit solchen bestimmten Gründen unterstützte, daß sie unvermeidlich hätten wirken müssen, nicht habe in unsere Blätter bringen können. Die Folge war: die Auswanderungen fanden Statt, die durch ein Mißverständnis sogar die armen Bürger als ihnen von den Beamten angeralhen hielten. Alle, Hunderte von Familien aber sind zurückgekommcn, und zwar nachdem der Tod mehr als die Hälfte hinweggcrafft hatte; die andern sind als Bettler und im größten Elend zurückgekehrt. Eine freie Miltheilung hätte sie gerettet; die Eensur also hat sie in Elend und Tod gestürzt. Wer überhaupt nur ein Bischen ins Leben sieht, der sieht, daß die freie Miltheilung 150 6r Jahrgang.