Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1851
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1851-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1851
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18510514
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185105148
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18510514
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1851
- Monat1851-05
- Tag1851-05-14
- Monat1851-05
- Jahr1851
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint jeden Dl-nftag u. Freitag; während der Buchhändler. Me,se zu Ostern, täglich. Börsenblatt Beiträge für da- Börsen blatt sind an die Nedae- tton; — Inserate an die Expedition desselben zu senden. für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des Börsenvcreins der deutschen Buchhändler- M4V. Leipzig, Mittwoch am 14. Mai 1851. Nichtamtli Einige Worte über de» deutschen Buchhandel im Westen der z,Bereinigten Staaten Nord - Amerika's. Seit nicht viel länger als einem Jahrzehend hat sich dem deutschen Buchhandel eine neue Quelle des Absatzes in den Ver einigten Staaten Nordamerikas eröffnet. Der deutsche Buchhandel in Amerika hat, wie alle menschlichen Einrichtungen, Erfahrungen machen, Schwierigkeiten überwinden müssen, um die Bcdingnisse seines Bestehens auszusinden, und zu ermitteln, ob und wie ein Gewerbszweig wie dieser, auf einem fremden und neuen Felde sich be haupten könne. Daß unter solchen Verhältnissen Diejenigen , welche sich zuerst bemühten, deutsche Literatur auf diesem Eontincnte ein heimisch zu machen, harte Erfahrungen und bittere Verluste zu be stehen hatten, daß mehrere Handlungen aus dem Grunde wieder ein- gehen mußten, weil ihnen Vorgänger fehlten, deren Erfahrungen sie hätten benutzen können, entsprang aus dem Verhältnisse der Sachlage. Die letzten Jahre haben indcß gezeigt, daß die Anstren gungen, welche der deutsche Buchhandel hier zu Lande in seiner ersten Existenz zu machen hatte, glücklich überwunden sind; die jetzt bestehenden Handlungen können sich die Erfahrungen ihrer Vor gänger zu Nutzen nehmen, und der Aufschwung, den der deutsche Buchhandel seit wenigen Jahren erlebt hat, beweist, daß sein Be stand auf das Sicherste begründet ist. Nach ungefähren Schätzungen beläuft sich die Anzahl der Deutschen in den Vereinigten Staaten auf zwei- vielleicht auch 2^ Millionen. Die Angaben einiger Schrift steller, wie von Raumer u. A-, die 4—5 Mill. annchmen, sind Hirngespinnstc. Der Raum erlaubt cs mir nicht, nachzuwciscn, daß meine Schätzung ohne Zweifel der Wahrheit sehr nahe kommen dürfte; aber wie dem auch sei, die Anzahl der Deutschen ist jedenfalls sehr beträchtlich. Trotz der bedeutenden Anzahl ist bis jetzt keine Aussicht dazu vorhanden, daß ein Staat entstehen würde, in welchem die Nationalität der Deutschen mit volksthümlichcr Organisation sich er halten, daß sich — mit einem Worte — ein deutscher Staat bilden würde; sondern wir sehen vielmehr die deutsche Nationalität mit wenigen Ausnahmen schon in der zweiten Generation untergehcn. Wie schmerzlich auch jedem Vatcrlandsfreunde eine solche Thatsachc Vorkommen mag, so dürfen wir uns deswegen doch keinen Hoffnun gen in Bezug auf Erhaltung deutscher Nationalität hingeben, da dieselben keine Aussicht auf Erfüllung bieten, sondern wir müssen § die Verhältnisse auffassen, wie sie in der nackten Wirklichkeit sich > Achtzehnter Jahrgang. cher Theil. verhalten Der Fluch der Zerisscnhcit des deutschenVatcrlandcs trifft auch die Deutschen im Auslände. Hätte das große Vaterland in an deren Welttheilen Eolonien angelegt, wie es fast alle europäischen Nationen gethan haben, dann könnten dieselben eine Bevölkerung von 4 — 5 Millionen haben, die durch stete Verbindung mit dem Muttcclandc, diesem von unberechbarcm Nutzen sein würden; die Deutschen würden nicht heimathlos in fremden Ländern und unter fremden Völkern herumirren; sie würden nicht, wie Menzel in sei ner Geschichte der Deutschen treffend sagt „die Knechte der Welt sein"; die herrliche Sprache würde sich im Auslände erhalten, und die Nationalität von Hundcrltausenden von Deutschen würde nicht verloren gehen. Der Grund, warum keine Aussicht zur Erhaltung der deutschen Nationalität als solcher, in den Vereinigten Staaten vorhanden, ist hauptsächlich der, weil die deutsche Bevölkerung in den meisten Staaten in bedeutender Minderheit sich befindet, und nur in weni gen derselben, namentlich Ohio, Indiana, Missouri, Wisconsin, Pcnnsylvanien/thcilwcisc auch in New-Aork, Kentuckvund Illinois, einen wesentlich hervorragenden Anthcil ausmacht. Jedoch selbst in demjenigen Staate, in welchem die Anzahl der Deutschen am bc- deutcnstcn ist — in Ohio nämlich, in welchem die deutsche Bevöl kerung sich beinahe auf eine halbe Million beläuft — übersteigt sic nicht den dritten Theil der Gesammt-Bevölkcrung. Obgleich die große Mehrzahl der arbeitenden Classe angehört, obgleich viele andere fast ausschließlich unter Amerikanern leben, so giebr cs doch immer noch eine große Anzahl gebildeter und vermögender Deutscher, denen es Bedürfniß ist, mit der deutsch cn Literatur fortzuschreiten und sich durch das Studium keuscher Bücher weitcrzubilden. Ebenso fan gen auch die Amerikaner im Westen Amerikas an, sich mehr und mehr des Studiums der deutschen Sprache zu befleißigen und da raus entspringt natürlicher Weise das Bedürfnis, deutsche Bücher anzukaufen. Als schwacher Beweis möge dienen, daß von der von den Herren D. Applcton L Eo. in Ncw-Uork veranstalteten Ausgabe der deutschen Grammatik für Engländer, in wenigen Jahren 18,000 Er. abgcsctzt wurden; von dem kürzlich bei I. Wcik in Philadelphia erschienenen englisch-deutschen Wörterbuchs von Oelschläger wurden innerhalb weniger Monate 3000 Erpl. verkauft- Eine große Menge 1 deutscher Bücher ist bereits in den Vereinigten Staaten gedruckt wor- j den, namentlich Schul- und Wörterbücher, Volks- und Liederbücher, 77
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite