BörseMatt für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegebkn von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Redakteur: De. I. A. Bergt» Commissionnair: A. Frohberger. 44. Freitag, den October 1834. Buchhandel. Die Feier der Grundsteinlegung zur deutschen Buchhändlerbörse in Leipzig. DaS Statut des Vereins der Bucl-Händler zu Leip zig, in dessen h. 67 ff. auf eine Börsenordnung ver wiesen ist, halte im Jahre 1832 die Bestätigung der königl. sächsischen Regierung erhalten. Der Wunsch, ein eigenes Local zu acquiriren, das nicht nur für die Hauptversammlungen des Vereins, sondern auch für die wöchentlichen Sitzungen der Deputirten, wie für ein zu etablirendes Archiv der sämmtlichen Acten des Vereins den geeigneten Raum darböte, war nun mehr dem Leipziger Gremium nahe gelegt, und als die ser Wunsch in der ersten Hauptversammlung am 11. April 1833 durch den zum Vorsitzenden der Leipziger Deputation ernannten Herrn Stadtrath Fr. Fleischer zuerst ausgesprochen ward, fand derselbe— laut desfalls aufgenommenen Protokolls— die allgemeineTheilnahme und Zustimmung der Anwesenden, — unbeschadet der dankba ren Anerkennung der Bereitwilligkeit, womit einerseits die löbl. Kramerinnung den Saal des Kramerhauses für die Ge neralversammlungen des Leipziger Vereins (dessen 1. Versammlung am n. April auch daselbst gehalten ward) und das neben diesem gelegene Deputationszimmer für die wöchentlichen Sitzungen der Deputation des Leipziger Gremiums und Einrichtung des Archivs, zu interimisti scher Benutzung, andererseits während der Jubilatemefse der Hr. Di. Prof. Krug, gegen sehr billige Entschä digung, in seiner Wohnung ein Local für die Verhand lungen der Leipziger Deputation, anbot. In Folge des obberegten, am n. April vor. I. m der Generalversammlung protokollirten, einmüthigen i Jahrgang. Wunsches fand sich aber der Vorstand des allgemeinen deutschen Börsenvereins bewogen, in der Haupt versammlung des Cantate-Sonntags (des Z. Mai) der Jubilatemesse desselben Jahres, dem Vorschläge eine noch weitere Ausdehnung zu geben und über die Herstellung eines besonderen, dem gestimmten deutschen Börsenvereine zuständigen Hauses die Meinung der damals zur Messe versammelten Börsenvernnsmitglieder zu vernehmen. Der G-donke fnnd Beifall, und inan kam dahin überein, noch an demselben Tage ein Comitä zu ernennen (zu dessen Mitgliedern die Herren Friede. Perthes von Hamburg, C. Duncker und G. Reimer von Berlin, Ferdinand Schwetschke von Halle, Friedrich Frommann von Jena, und Eduard Vicweg von Braunschweig erwählt wur den) und denselben zu ersuchen, in Verbindung mit den Herrn Fr. Fleischer und Ad. Rost, als Deputirten des Leipziger Vereins, den Plan zu prüfen und in der näch sten Hauptversammlung darüber zu berichten. Ueber die unerwartet rasche Forderung der Vorarbeiten durch den rastlosen Eifer dieses Comito findet sich der nähere Be richt in No. 9. dieser Blätter vom 28 Februar 1834. Nachdem die Acquisition des Eckplatzes am Ende der Grimmaischen Gasse sich als unausführbar erwiesen hatte, waren Unterhandlungen mit der Universität eröffnet wor den wegen Ueberlassung der b,n-«n lwvsiicu in der Rit terstraße; man durfte die sichere Hoffnung hegen, die hohe Ständeversammlung des Königreichs Sachsen werde, in Betracht der großen Bedeutsamkeit der Errichtung einer deutschen Buchhändlerbörse in Leipzig, dem Unternehmen die erwünschte Unterstützung nicht versagen, und man hatte bereits einen vollständigen Plan entworfen, den zum Börsenbau erforderlichen Fonds durch Actien, jede zu 100 Rthlrn., zusammcnzubringen. Die königl. sächs. Regierung aber, deren Weisheit den Buchhandel Leipzigs und den damit seit langen Jahren verbundenen Meßver kehr mit vollem Recht als ein Juwel für Sachsen und alS einen, die Organisation des gesammten deutschen Buch- 44