für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. HcrauS g e^ eben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börscnvcrcins. 80. Dienstags, den 7. September 1841. Zum Geschäftsverkehr. Die verehrliche Redaction ermuntert zu Aufsätzen für das Börsenblatt und man würde dem gern Folge leisten— wenn es etwas nützte. Aber nicht nur von Schreiber dieses, der hie und Einiges, was ihm nach einer ziemlich langen Erfahrung in seiner Buchhändlerlaufbahn practisch dünkte, zu proponiren sich erlaubte, sondern auch sehr schätzbare Vor schläge und Andeutungen Andrer sind total unberücksichtigt geblieben, so daß man am Ende zum Jndiffcrentismus hinge drängt wird und sich zu helfen sucht, wie cs eben gehen will. Unser Blatt soll und muß seiner Tendenz nach practisch und seine Spalten zunächst Besprechungen über zeitgemäßen Geschäftsgang geöffnet sein, damit sic nicht brauchen mit Lcsesrüchtcn gefüllt zu werden, die man anderwärts auch finden und lesen kann; aber selten findet man in demselben eine Bestätigung von andern Seiten, wenn einmal ein prac- tischer Vorschlag gemacht wird, ordentlich als schämte man sich etwas anzuerkennen: höchstens kommt Opposition, was wenigstens etwas werth ist, denn ist diese vernünftig und richtig, so wird, der eine nichtssagende Proposition machte, doch zur Einsicht der Unstatthaftigkcit und Unzweckmäßigkeit derselben geführt. Obgleich daher mit wenig Hoffnung, daß cs nicht eben falls spurlos verhalle, kann ich doch nicht umhin das Wort noch einmal zu ergreifen, hinsichtlich des Aufsatzes: Wahl- zcttel (Nr. 74 d. Bl.) die Nothwcndigkeit der konsequenten Durchführung einer Maßregel hcrvorzuheben und besonders auf einen denselben Gegenstand betreffenden Wunsch in Nr. 99 des B.-Bl. 1840 hinzuweisen, in der bis jetzt voll sten Ucbcrzeugung, daß das dort Ausgesprochene das Zweck mäßigste sei. Einen richtigen Maaßstab aufzustcllen, von wem Nova unverlangt angenommen werden , ist vergebens und kein Verzeichniß kann eine richtige Norm geben. Wissen doch vielleicht manche Handlungen selbst nicht, was sie wollen 8r Jahrgang. oder ändern ihre Bestimmung bald so, bald so. Was wir alle wollen, weiß ich zwar wohl: Nur Sachen erhalten und zwar unverlangt und schnell, deren Absatz unbczwcifelt ist! Da dies aber in die Kalhegorie frommer Wünsche gehört, so stimme ich lieber unbedingt in den Wunsch (1840. Nr. 99); denn dadurch wird der Geschäftsgang vereinfacht und das Börsenblatt hält und liest hoffentlich Jeder von uns, so daß Keinem etwas entgehen kann. Den vorhandenen Wahlkatalogen von k. u. ül. will ich keineswegs das Ver dienstliche absprechen, aber schon daß 2 cxistircn, ist übel ge nug; denn cs gehört viel Aufmerksamkeit dazu, aus dem später ankommendcn nicht nochmals zu verschreiben, was nach dem früher cingcgangenen andern bereits verschrieben war. Kommen nun Wahlzettel dazu und steht das Neue auch zur Wahl im Börsenblatt, so müssen Verirrungen und Verwirrungen zahllos werden. (Sonderbar ists überhaupt, daß wir bei so manchen Klagen über den Verdienst im Geschäft in unscrm eignen Fleisch wüthen: Wir können uns nicht mit einem Blatt zu unserm Gebrauch begnügen—nein, wir müssen drei von verschiedenen Farben haben; ein Buchhändlcrverzeichniß reichte nicht hin — cs mußte noch ein zweites daneben gestellt werden! —) Darum, liebe Eollegen, die Sie auch meinen, daß durch die Durchführung des Vorgeschlagencn Ordnung und Erleich terung erwachse, geben Sie Ihre Erklärung in diesem Blatte ab. Wenn sich mehr Stimmen dafür erklären, so werden gewiß alle Verleger, welche es nicht vorziehen, nach wie vor allgemein Nova zu versenden, diesen Weg einschlagen, der, (vorausgesetzt genau mit den angegebenen numerirten Rubri ken, sonst entstehen neue Irrungen,) glaube ich zu gewünsch tem Ziele führt. Nur vor den lapidarischen Titeln fürchte ich mich dabei auch, von welchen Viele, vermeinend, daß das groß und breit Gedruckte mehr beachtet und befördert werde, nicht ablasscn 143