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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1926
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- 1926-06-05
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- 05.06.1926
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Man bekäme wirklich einen persönlichen Einblick, welch mächtiger Faktor das Buch im Leben der verschiedenartigsten Menschen sei. Für ihn als Verleger sei es besonders interessant, diesen Einblick zu tun und einmal ungeschminkte Berichte in Händen zu halten, da er sonst zuweilen das Gefühl hätte, in die Lust hinein zu verlegen, gleichsam wie der Schauspieler in ein im Dunkel liegendes Parkett hinein zu sprechen. Schon der hier ausgesprochene Gedanke: daß der Buchhänd ler und gerade der Verleger, der weniger direkte Fühlung mit dem Publikum hat als der Sortimenter, vom Leser selbst einmal erfährt, was dieser als Lektüre und weshalb er es bevorzugt, wäre ein hinreichender Grund für die Veranstaltung des Preis ausschreibens geivesen. Wichtiger aber war ein anderer Gesichts punkt, der mit dem Gedanken der gesamten Buchwochs eng ver knüpft war: das Publikum zum Buch hinzuführcn, es aufzurüt- lcln, ihm zu zeigen, daß der deutsche Buchhandel trotz größten jahrelangen Hindernissen und schwersten Gefährdungen immer weiter ausbaut, und in diesem best Vieren Falle: den Einzelnen zu veranlassen, über sein Verhalte, s znm Büch nachzudenken. Die Richtigkeit dieses Gedankens bewies der Erfolg. Etwa 300 Einsender erzählten in ausführlichen oder knappen, sentimentalen oder lebendig-frischen Berichten von ihren Begegnungen mit Büchern. Immer wieder schreibt der und jener, wie froh er ist, einmal öffentlich den Dank aussprechen zu können, den er einem für ihn besonders wichtigen Buche schuldet. In der Ankündigung zu dem Preisausschreiben »Das Buch und mein Leben« war gesagt, es solle das Buch genannt werden, das den stärksten Eindruck gemacht und den größten Einfluß aus das eigene Leben gehabt hätte. Diese Vorschrift mag manchem als zu eng erscheinen. Sic war jedoch notwendig, um das Thema für alle Leserschichten eindeutig und verständlich zu formulieren. Ans diese Weise dämmte man ein uferloses Gerede jedes Ein senders über seine »allgemeine» Einstellung zum Buch ein, rief aber aus der anderen Seite auch wieder ein Sichfernhalten großer Leserkreise hervor. Solche Leser, für die ihr Leben lang vom Buch stärkste Erlebnisse ausgsgangen sind, aber immer wieder neue, immer wieder sich wandelnde nach den Veränderungen des eigenen Lebens, vermögen die Frage wohl in den seltensten Fällen zu beantworten. Das zeigte sich klar in den eingesandten Ar beiten. Alles, was Geistesbildung hat oder doch nach seinem Bildungsgang zu haben den Anspruch erhebt, hatte sich zum weit aus größten Teil ferngehalten. Auch der Literat und der Journa list fehlten vollkommen. Aber der Bürger — im guten Sinne des Wortes —, der Handwerker, auch der Arbeiter, sie waren weit in der überzahl vertreten. Damit war der Wunsch der Veranstalter der Buchwoche, mit ihrer Werbung für das Buch in die weitesten Kreise zu dringen und neue Kreise zu gewinnen, auf das schönste erfüllt. Es wird jetzt besonders viel davon gesprochen eller Teil. und geschrieben, neue Käuscrschichten sür das Buch zu gewinnen, und man hat in dem im Januar stattgesundcnen Propagandistcn- Kursus in Leipzig angeregt, in Milch- und Zigarrenhandlungen auch Bücher zn verkaufen, und tatsächlich ist diese Werbesrage das wichtigste Problem der Buchpropaganda. Bisher haben sich fast nur die Leiter der Volkshochschulen und der Volksbüchereien darum gekümmert, was der Mann aus dem Volke liest und welche Bedeutung das Buch für rhu hat. Daß das Buch in den werk tätigen Schichten eine große Rolle spielt, und daß es in Tausen den von Fällen nur an der richtigen Lektüre fehlt, dafür find die eingesandten Schreiben der allerdcutlichste Beweis. Es wäre des halb besonders wünschenswert, daß ein Teil der Schreiben wenig stens auszugsweise veröffentlicht würde, jedoch durchaus nicht nur die prämiierten, sondern gerade einige der als untauglich beiseite gelegten (die gestellte Frage nicht beantwortenden) Einsen dungen, denn hier liegt ein selten wertvolles Material für die Psychologie des Lesers vor. Die Beurteilung der Arbeiten erfolgte lediglich nach dem überzeugenden Inhalt, nicht nach Stil oder sonstigen Gesichts punkten. Die Entscheidung, ob ein« Arbeit tauglich war oder nicht, war weit leichter, als man vielleicht vorher gedacht hatte. Denn fast immer konnte man schon nach wenigen Zeilen fest- stcllen, ob der Schreiber mit dem Herzen bei der Sache war oder nicht. War von einem Buch ein wirkliches Erlebnis für einen Leser ausgegangen oder bestand auch uur ein lebendiges Band zwischen Leser und Buch, so war dies durch die unbeholfenste Sprache hindurch fühlbar. Und ebenso schnell verrieten sich bloße Gefühlsduselei oder Berstandeskram. Was für Bücher werden in den Einsendungen vorwiegend genannt? Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten, denn die Verschiedenheit der genannten Bücher ist derartig groß, daß sich kaum gewisse Richtpunkte finden lassen. Die Verworrenheit im geistigen Leben von heute dokumentiert sich deutlich in diesen schwer zu vereinenden Antworten auf die Frage des Preisaus schreibens. Ani häufigsten werden die Bibel oder das Neue Testa ment genannt, an zweiter Stelle der Faust. Aber fast sämtliche Schreiben, die diese beiden Bücher nennen, bringen ein völlig inhalt- und erlebnisloses Gerede. Nur ein Einsender unter den vielen, die die Bibel nennen, erhielt einen Preis, und auch nur einen Trostpreis. Dagegen finden sich — UNI einmal bei den Werken der Weltliteratur zn bleiben — über die Odyssee und das Nibelungenlied (das übrigens wiederholt genannt wird) je eine ausgezeichnete Arbeit. Am Schlüsse des vier Folioseitcn langen Schreibens über die Odyssee heißt es: »Ich bin gewiß, daß so wie ich nur ein Beglückter bin unter Tausenden vor mir, auch jedem kommenden Geschlecht die Odyssee zu einem Erlebnis, viel leicht zu d e m Erlebnis der Dichtkunst werden wird, solange Men schen bereit sind, von menschlichem Schicksal zu hören, ein Ohr besitzen sür Wohllaut und einen Sinn, Schönheit zu erkennen«. — In den 60 prämiierten Arbeiten werden etwa Vierzigmal ein Werl aus der schönen Literatur genannt, zwanzigmal religiöse, philo sophische, erbauliche, literargvschichtliche oder geschichtlich« Werke. Die Gesamtzahl der Einsendungen ergibt ein ähnliches Verhält nis. Über den Eindruck, den ein dichterisches Werk hcrvorruft, läßt sich leichter und auch anschaulicher reden als über die Be- 70S
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