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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1879
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1879-05-03
- Erscheinungsdatum
- 03.05.1879
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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Erscheint Börsenblatt Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwalten Geschäftszweige. ^ 101. Eigenthum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Leipzig, Sonnabend den 3. Mai. 1879. Amtlicher Theil. Bericht an die Historische Kommission des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Aus Grund des Vertrages vom IS. Mai 1878 erlaube ich mir den ersten Jahresbericht Ihnen nachstehend zu unterbreiten und halte es sür meine Pflicht, Ihnen gleich im Eingänge die Grundsätze näher darzulegen, von denen ich bei Bearbeitung der Geschichte des deutschen Buchhandels ausgehe. Es können meines Erachtens für die Behandlung eines sol chen kulturhistorischen Werkes eigentlich nur zwei Gesichtspunkte in Betracht kommen: einmal der antiquarisch-statistische, welcher bei der Natur seiner Voraussetzung nothwendiger Weise seine Hauptstärke in Zahlen, Notizen und oft ansprechenden, oft lang weiligen Einzelheiten oder Liebhabereien findet; dann aber die wissenschaftliche Auffassung und Durchführung des Themas, welche den organischen Zusammenhang des Buchhandels mit der allge meinen deutschen Culturentwickelung nachzuweisen und den blei benden geistigen Gehalt, den dauernden nationalen Gewinn aus den lose nebeneinander oder ineinander lausenden Thatsachcn her auszuschälen strebt. Dieser, aufs große Ganze, auf den wirth- schastlichen, politischen und ethischen Fortschritt unseres Volkes ge richtete Blick verträgt sich gleichwohl recht gut mit dem sorgfäl tigsten Quellenstudium, .mit der nüchternsten Erforschung selbst der scheinbar unbedeutendsten Zahlen und Daten, ja er würde sogar in ein leeres Philosophastcrn Umschlagen, wenn er den Stoff nicht sicher beherrschte und für seine Beweisführung zu verwer- thcn verstände. Ich werde meine Ausgabe von diesem letzteren Standpunkte aus zu lösen suchen. In unser» Tagen, wo die bisher zersplit terten deutschen Stämme kaum erst ihre äußere Einheit wicder- gesunden haben, kann nur diejenige Geschichtsschreibung anregend und nachhaltig wirken, welche diese vaterländischen Strömungen zu läutern und zu vertiefen strebt, welche, indem sie sich der Ein zeldarstellung eines so wichtigen Förderers unserer heimischen Bil dung, wie des Buchhandels, zuwendet, dem Geiste unseres Volkes bis ins ABC-Buch hinein, wenn ich so sagen darf, nachgcht, und welche ihn von seinen bescheidensten Regungen an bis zu seinen Großthaten dem allgemeinen Verständniß näher rückt. Natür lich verhehle ich mir durchaus nicht die großen, der Ausführung einer so verantwortlichen Ausgabe im Wege stehenden Schwierig keiten. Nicht nur sind die Quellen zum großen Theil erst zu entdecken und zu erforschen, deren Ergebnisse als Grundlage für die Darstellung dienen sollen, sondern es gibt mit Ausnahme einiger vortrefflicher Monographien, unter welche ich in erster Linie dankbar die bahnbrechenden Kirchhvff'schen „Beiträge" und den van der Linde'schen „Gutenberg" rechne, nur wenig Vor- SeMundvierzigstir Jahrgang. arbeiten, welche die wissenschaftliche Behandlung der Geschichte des Buchhandels überhaupt nur anstreben. Ich wage nun den ersten Versuch in der angedeuteten Richtung. Sollte er trotz der gewissenhaftesten Arbeit auch nicht zu einer vollkommenen Lösung führen, so wird er wenigstens als Grundlage für eine spätere, allseitig befriedigende systematische Darstellung dienen. Ich habe die Zeit vom October 1877 an bis aus den heu tigen Tag für meine Zwecke sehr wohl benutzt und sie nament lich vom Datum der Gültigkeit unseres Vertrages an (lg. Mai 1878) fast ausschließlich der Geschichte des Buchhandels gewid met. Indem ich mich hinsichtlich meiner bis Ende April 1878 unternommenen Reisen und in Angriff genommenen Studien auf den Brief beziehe, welchen ich am 3V. April i87g au ven Vor sitzenden des Buchhändler-Börsenvereins, Herrn A. Enslin, ge richtet habe, beschränke ich mich in Nachfolgendem darauf, Ihnen eine kurze Ucbersicht über meine seitdem fortgesetzten Arbeiten zu geben. Ich habe diese von zwei Seiten in Angriff genommen. Ein mal studire ich die reiche Literatur, für welche mir namentlich die vortreffliche Bibliothek Ihres Vereins eine ergiebige Ausbeute gewährt. Um zunächst einen lleberblick zu gewinnen, habe ich die besseren Monographien über die Geschichte des Buchdrucks und des Buchhandels, namentlich in den Städten und Ländern durch- gcgangen, welche die Hauptsitze der neuen Kunst und des sich daran knüpfenden Gewerbes gewesen oder geworden sind. Mit der des- sallfigen Geschichte der bedeutenderen preußischen Städte und Pro vinzen (mit Ausnahme Frankfurts a. M.), Mecklenburgs, Lübecks, Hamburgs, Bremens und Frieslands bin ich jetzt soweit ver traut, daß ich jeden Augenblick an die Ausarbeitung gehen känn. Von Süddeutschland kenne ich bis jetzt nur Nürnberg, Augsburg und Ulm, während ich Oesterreich noch gar nicht in Angriff ge nommen habe. Für die deutsche Schweiz ist es mir gelungen, j,i der Person meines Vetters und Freundes, des Herrn August Kapp in Zürich, einen vortrefflichen Mitarbeiter zu finden, der seine bibliothekarischen Studien mit den archivalischcn verbunden und, nachdem er im Laufe des letzten Jahres seine Arbeiten in Zürich vollendet hat, sich jetzt nach Basel zu wenden i,n Begriffe steht. Im Ganzen muß ich sagen, daß die große Mehrzahl der von mir cingeseheuen Werke ohne jede kritische Methode und meist in der bewußten Absicht localer Lobpreisung oder der Vertheidigung vorgefaßter Ansichten geschrieben ist. So verhältnißmäßig wenig Neues sie also trotz ihrer großen Zahl bieten, so verdienen sie doch Beachtung wegen der in ihnen zerstreuten Einzelheiten, Zahlen und Urkunden, wie Lehrbriefe, Preise, Honorare, Censurverhält- nisse, Privilegien und wegen der Notizen über die init dem Buch handel in engster Verbindung stehenden Gewerbe der Formcn- 238
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