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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1926
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- 1926-02-27
- Erscheinungsdatum
- 27.02.1926
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r)azalgenpr«lsa^m li,n«n1»l^ Amfang g^nze ^.elt^3S0 ;; tKleiaer^al» vlerlels. Dnzel^en sind Im Ill.<Iall nicht ^n- ' gUedsrprels: Die Soll« OSOFl. ',, 6. I40.-Ft. k S. 7S. V« 6 40.—Fl. — II>u,tnIvi>1«n l^sll, Mitglieder: lnur ungeteilt) 140.— Ft. -Übrige Seiten: V, 6 120.- " S5.- Fl. V« S. 35.- Ft. -Nichtmitgl. 1.6. (nu. uaget.) Adrige S.: '/. S. 240.- Ft. V, 6. 130.- Ft. !4 6 70.- k, /^0VA. t-olprl« - 134K3 Nr. 49 <R. 2«>. Leipzig, Sonnabend den 27, Februar 1928, 93. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Hierdurch geben wir bekannt, daß die »Rheinlands-Buchhandlung, Inh, vr, Fritz Gott sie in in Düren (Rhld.) auf Antrag des Kreisvercins der Rheinisch-Westfälischen Buch händler und die Firma H, G, I. Gölstorph, Verlag, Berlin W 30, Motzstr, 34, im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels gestrichen worden sind. Die »Rihcinland«-Buchhaudlu-ng hat sich Verstöße gegen H 5 Ziff, 1 der buchhändlerischen Verkaufsordnung zuschulden kommen lassen. Me Firma H, G, I, Gölstorph, Verlag, hat Bücherbestellungen trotz vorher geforderter und geleisteter Zahlung nicht ausgeführt, sowie auch Rechnungen für aufgegebene Inserate nicht beglichen, Leipzig, -den 24, Februar 1926, Geschäftsstelle des Biirsenvcreins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Or. Heß, Generaldirektor, Artur Seemann -j-. Von Georg Kluge in Stuttgart, Als Artur Seemann gestorben war, nahm ich an, daß sich sofort eine Reihe von Federn in Bewegung setzen würde, um das Lebensbild dieser hochragenden Persönlichkeit zu zeichnen. Der Gedanke, selbst den Versuch zu machen, kam auch mir. Ich ließ ihn fallen, wohl wissend, daß meine Dankbarkeit dem Toten gegen über gewiß groß genug dazu wäre, nicht aber meine Fähigkeit. Run ich mich aufgefordert sehe, will ich mein Bestes tun, von dem Manne zu berichten, der so wundervolle Eigenschaften besaß und doch ständig bemüht war, sie zu verbergen. O, wer ihm hätte Freund sein dürfen! Indessen: er selbst von unbestechlicher Gerechtigkeit, wurde nie einen leisen Argwohn los, daß sie beim andern fehlen könne. So war es schwierig, in seine Nähe zu gelangen, und eben wenige nur können über 'den scheinbar stolzen und doch so liebens werten Mann -etwas aussagen. Ich kenne Artur Seemann seit 1898, als ich das erste Mal in seine Dienste trat. Er war Zweiter im Geschäft, Als Führer stand noch sein Vater Ernst Seemann mit unerschütterlicher Ge lassenheit an dem Pulte 'des Hintcrzimmcrs im Goschäftshausc der Gartenstraße, Die Konzentricrthcit des Vaters hat der Sohn nicht gehabt. Ihm waren zuviele Talente in die Wiege gelegt worden. Schon früh trat er mit eigenen schriftstellerischen Ar beiten auf. Er schrieb ganze Broschüren in der Zeit, die anderen nicht zur Abfassung eines Aufsatzes ausrcicht, Seine eigene Firma: Verlag des Literarischen Jahresberichts (Artur Seemann), 1888 bis 1895, führte er innerhalb des größeren Betriebes mit einer behaglichen Muße, die noch nicht ahnen ließ, welch starke Verlegcr- kraft dereinst von ihm ausströmen -würde. Immerhin war die Produktion dieses kleinen Geschäfts recht -beträchtlich. Es erschienen in jener Zeit die gemütvollen »Spaziergänge eines Naturforschers» von William Marshall, das bekannte Buch über Goethes Mutter von Karl Hcinemann, ferner kulturhistorische Werke wie der Homer-Atlas und der Ovid-Atl-as, und alljährlich pünktlich zum 15, November der »Literarische Jahresbericht», worin sich seine allzeit bereite und flotte Feder austoben konnte, Schristbegabt in hohem Maße war auch sein Vater, aber die Stilistik des Sohnes war -anderer Art, Die -Bilder, -die er zu Vergleichen 'heranzog, die Zitate aus den Klassikern und seinen Lioblingsphilosophcn Lich- tcnberg und Schopenhauer überstürzten sich in ihrer raschen Folge und beschwerten etwas den Sprachfluß, Draufgängerisch, von Kampf und Witz sprühend war sein Stil. Er war nicht zuletzt der Ausfluß einer ungeheuren Belesenheit und der Beschäftigung mit jeder Lebens- und Kulturäußerung alter und neuer Zeit, 1895 wurde die Neben'firma mit der Hauptsirma verschmolzen. Im Hauptgeschäft wuchs sein Anteil an der Leitung, und am 1, Januar 1899 legte sein Vater die Ruder völlig in seine Hand, Und Artur Seemann hat sich als ein dem Vater ebenbürtiger Steuermann erwiesen. Ich war von Anfang an besonders dem Sohne beigegsben und gewann als jüngster Angestellter dennoch sein Vertrauen, Ich erkannte, wen ich vor mir hatte, liebte und schätzte seine Eigen heiten und ertrug auch eine Unfreundlichkeit, Ms flinker Steno graph nahm ich sein« Diktate auf, mußte aber zuweilen damit rechnen, daß er wochenlang seine Briefe wieder eigenhändig schrieb und mich ganz links liegen ließ. Dafür bildete ich mich in den Verlags- und -drucktechnischen Dingen aus, worin Artur Seemann Meister war, und er konnte mir bald -die Leitung der Herstellungs- arbciten übertragen. Die 100 000 Druckstöcke, die in den reich- illustrierten Werken des Verlages wiederholt verwendet wurden, waren keineswegs so wohlgeordnet aufbewahrt, daß man sie ohne iveiteres hätte finden können. Wenn ich so eine Stunde nach einem solchen vergeblich gesucht hatte und ratlos zu ihm aufsah, ging er selbst an den Kasten und zog aus irgendeiner Ecke das gewünschte Klischee hervor, es mir wortlos überreichend. Ich ließ mir das gesagt sein, und von diesem Spürsinn, diesem Etwas-im- Grisfchaben ging viel an mich über. So rechne ich diese Jahre zu den schönsten meines Lebens, weil ich von diesem Mann kein Unrecht fürchtete und eine Sympathie sich herausbildctc, der frei lich keiner von uns Ausdruck verlieh. Nach dem Ausscheiden seines Vaters konnte man am Sohne beobachten, wie neue Unternehmungslust ihn entflammte und kühne Ideen in seinem Kops sich wälzten. Die Erfindung des Drei farbendrucks war gemacht, und es drängte Seemann, ihr Pionier zu werden. Das Verfahren, falls cs glückte, wie man hoffte, ver sprach ungeahnte Möglichkeiten der Ausbeutung und Verwendung, Es galt nun, den Rahmen -des alten Geschäftes zu sprengen und ohne Zögern an die Bewältigung dieser großen Aufgabe zu gehen, ehe andere sich ihrer bemächtigten. Zweifellos fühlte Artur See mann, daß er diese Arbeit allein nicht werde leisten können, und beim Umsehen gewahrte er einen jüngeren Freund, Gustav Kirstein, der, selbst ein Mann von ungewöhnlicher Energie, zusagtc, sich zu -dem Zwecke mit ihm zu verbinden. Sein Eintritt in die Firma erfolgte noch im Jahre 1899, Die Verschiedenheit der beiden Charaktere geriet dem Geschäfte zum Segen und bestätigte den Satz Herbert Cassons: »Jedermann weiß, daß die Gesellschafter einer Firma um so erfolgreicher miteinander arbeiten, mit je verschiedeneren Fähigkeiten sie begabt find. Wenn ihre Eigen schaften sich allzusehr ähneln, bleibt der Erfolg aus». 26l
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