Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börienvcrcins. ^ 83. Freitags, den 17. September 4841. Bekannt m a ch n n g. In den Börscnvcrcin wmdcn als Mitglieder ausgenommen: Herr Wilhelm Hoffmeister in Heidelberg - vr. Carl Gustav Schwctschke, Besitzer der Gebaucr'schcn Buchhandlung in Halle. Jena, Leipzig und Berlin, den 11. Scpt. 1841. Der B ö r s e n v o r st a n d. Fr. Frommaim. A Nost. L. Ochmigke. Redactions-Angrlcgcnheit. Mit der Unterschrift: 1Inu8 pro multi8, ist der Redac tion ein Schreiben zugegangcn, worin dieselbe um Antwort im Börsenblatte ersucht wird, wie es komme, daß sic vorzüglich ihr Augenmerk auf den Catalog auswär tig abzuhaltender Auktionen richte, und dabei die im Orte selbst stattfindenden keiner Berücksichtigung würdige. Die Redaction habe z. B. billigerwcise nicht unterlassen, die Versteigerung einiger Nachdrücke in der Auktion zu Wurzen öffentlich zu rügen, nicht unbillig würde es aber auch sein, gegen die in der zu Leipzig stattsindendenKuhl'- schen Auktion vorkommenden Nachdrücke, z. B. Cat. Anhang Pag. 71 Nr. 2670. Winkelmann, psg. 77 Nr. 3031. desgleichen, aufzutreten. Hier die Antwort: Der Herr Anfrager ist sehr im Jrrthum, wenn er glaubt, es sei die Pflicht der Redaktion, auf jeden einzelnen Miß brauch zu achten und ihn persönlich zu rügen. Sie hat zunächst nur anzuregen, und die Verhandlungen zu leiten — und dieser Pflicht glaube ich bisher im Allgemeinen so wohl, als auch in dem vorliegenden besondern Falle durch die Rüge gegen den Verkauf der Nachdrücke in einer Auktion zu Wurzen, nnchgckommcn zu sein. Uebec das Princip habe ich mich dadurch wohl deutlich genug ausgesprochen, mehr 8r Jahrgang. wollte ich aber auch nicht und ich konnte es nun füglich An dern überlassen, ähnliche Mißbräuche zu rügen. Ueberhaupt ist es nicht meine Schuld, daß das Börsen blatt nicht mehr, als es geschieht, zur Besprechung unserer geschäftlichen Angelegenheiten und namentlich auch noch viel zu wenig zu Rügen von Mißbräuchen aller Art benutzt wird; eben so unschuldig bin ich daran, daß Vieles, wenn nicht gar ungelesen, doch unberücksichtigt bleibt, und oft nicht einmal irgend einer Zustimmung oder auch nur eines Widerspruchs gewürdigt wird. Irre werde ich mich hierdurch zwar nicht machen lasten, sondern unverdrossen fortfahren zu thun, was in meiner Stellung Pflicht und Gewissen fordern, läug- ncn kann ich aber nicht, daß mich die geringe Theilnahme und Unterstützung, welche der Redaktion zu Thcil wird, um so mehr unangenehm berührt, je mehr ich den Wunsch hege und persönlich nach Kräften dazu beizusteucrn suche, das B.Bl. mehr und mehr zum Centralpunkt aller unserer geschäft lichen Angelegenheiten auszubilden — und je mehr ich mich täglich überzeuge, daß die, wie es scheint vielfach verbreitete und der Redaktion eben nicht vortheilhaftc, Meinung, es mangele derselben an Selbstständigkeit, und sie sei unter den beson der» Einfluß äußerer Verhältnisse gestellt — eine zur Zeit wenigstens durchaus irrige ist — was dem aufmerksamen und näher prüfenden Leser auch wohl nicht entgangen seii dürfte. 149