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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1875
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1875-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1875
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Erscheint anher Sonntags täglich. — Bis früh g Uhr eingehende Anzeigen kommen in der nächsten Nummer zur Aufnahme. Deutschen Buchhandel uud die mit ihm verwandten Geschäftszweige. 284. Eigcnthuui de» Börsenverein» der Deutsche» Buchhändler Leipzig, Mittwoch den 8. December. Nichtamtlicher Theil. Berlagsverzeichniß von F. A. Brockhaus in Leipzig. 1805 II.*) In dem ersten Artikel sind einige Auszüge aus diesem Ver lagskataloge gegeben, soweit solche Zeitschriften betreffen. Auch bei vielen periodisch erschienenen Werken finden wir dankenswerthe hi storische und bibliographische Notizen, von denen nachstehend einige folgen mögen. Urania. Taschenbuch 1810 —1848. Die belletristischen Taschenbücher haben eine lange Reihe von Jahren hindurch eine hervorragende Stelle in der deutschen Litera tur und im Buchhandel gespielt. Gegenwärtig sind dieselben gänz lich ausgestorben und es möge deshalb gestattet sein, einen flüchtigen Blick auf ein „Werden und Vergehn" zu werfen, welches, wie in der Natur, so auch auf literarischem Gebiete sich vollzieht. Die ersten Taschenbücher erschienen in Deutschland zu Ende des vorigen Jahr hunderts, den Inhalt bildeten meistens Gedichte. Bekannt ist ja, daß die namhaftesten unserer Classiker sich bei den „Musen-Alma- nachen" theils als Herausgeber, theils als Mitarbeiter betheiligten. Erst später, etwa im zweiten Jahrzehend unseres Jahrhunderts, be mächtigte sich die Novelle der Taschenbücher, deren Erscheinen vom Publicum stets mit Spannung erwartet wurde. Auch für die Leip ziger Commissionäre war dieser Zeitpunkt von großer Wichtigkeit; sie mußten Sorge tragen, die bestellten Exemplare dem Sortimenter auf schnellstem Wege zugehen zu lassen, und sie entfalteten dabei eine Thätigkeit, wie sie heutzutage etwa noch das „Gothaische genealo gische Taschenbuch" in Anspruch nimmt. In einer Zeit, in welcher illustrirte Ausgaben und photo graphische Albums noch nicht vorhanden waren, dienten die Taschen bücher vorzugsweise zu Geschenken für Damen. Eins der ältesten derselben ist das „Taschenbuch zum geselligen Vergnügen", welches 1791 unter der Redaction des bekannten Archäologen Wilh. Gott lieb Becker zuerst erschien und nach dessen Tode von Fr. Kind fortgesetzt wurde. Der letzte Jahrgang erschien 1833. Eine noch längere Lebensdauer hatte die „Thalia", welche unter Redaction von Joh. Nep. Vogl 1814 bei Dirnböck in Wien erschien und bis 1868 fortgeführt wurde. Aber auch die meisten andern Taschen bücher haben eine lange Reihe von Jahrgängen zu verzeichnen, ein Beweis, daß die Verleger sich wohl dabei befanden, da sie alljährlich einen Artikel in den Verkehr brachten, der ihnen eine sichere Rente abwarf. Zu ihnen gehören außer den bereits genannten u. a. noch folgende: Taschenbuch der Liebe und Freundschaft, herausg. von Frau Uthe- Spazier und Steph. Schütze. *) I. S. Nr. 382. Zweiundvierzigster Jahrgang. Rheinisches Taschenbuch, herausg. von Adrian, später von Dräx- ler-Manfred (bei Sauerländer in Frankfurt a/M.). Vielliebchen, herausg. von A. v. Tromlitz (bei Baumgärtner in Leipzig). Vergißmeinnicht, herausg. von H. Clauren (bei Leo in Leipzig). Aglaja (bei Wallishausser in Wien). Aurora, herausg. von Joh. Gabriel Seidl (bei Riedl's Wwe. in Wien). Frauen-Taschenbuch, herausg. von Fr. Baron de la Motte-Fou- quö und Fr. Rückert. 17 Jahrgänge. 1815—1831 (bei Schräg in Nürnberg). Vergißmeinnicht, herausg. von C. Spindler (bei Hallberger in Stuttgart). Cornelia, herausg. von Aloys Schreiber (bei Engelmann in Heidelberg), später unter Redaction von Amalie Schoppe (bei G. G. Lange in Darmstadt). Rosen und Vergißmeinnicht (bei Leo in Leipzig). Gedenke Mein (bei Pfautsch in Wien). Charitas, herausg. von Ed. von Schenk (bei Pustet in Regens burg). Huldigung den Frauen, herausg. von I. F. Castelli (bei Tendler in Wien). Iris, herausg. von Joh. Graf Mailath (bei G. Heckenast in Pest). Iduna (bei Riedl's Wwe in Wien). Immergrün (bei Haas in Wien). Wintergrün, herausg. von G. Lotz (in der Herold'schen Buchh. in Hamburg). Das Aeußere dieser Taschenbücher war im Allgemeinen ziem lich übereinstimmend. Als Format diente meist ein breites klein Octav welches seit 1838 unter dem Namen „Schillerformat" eine ungerechtfertigte Verbreitung erlangt hat. Die Bände waren car- tonnirt und in einem Futteral befindlich; ein Umschlag von Glas papier mit Silber- oder Golddruck sowie Goldschnitt trugen dazu bei, die elegante Erscheinung zur Geltung zu bringen. Als fernerer Schmuck waren häufig Stahlstiche beigegeben, die zum Theil Scenen aus den Novellen darstellten, meistens aber ideale Frauenschön- heitcn brachten, und sich durch große Mittelmäßigkeit der Aus führung auszeichneten. Nur die in Oesterreich erschienenen Taschen bücher machten einen noch salonmäßigern Eindruck und traten in gewähltester Toilette auf. So trug die „Iris" ein Gewand von grüner oder rother Seide, während bei andern im Innern des Deckels ein Spiegel angebracht war. Daß dieser häufig zerbrochen am Bestimmungsorte anlangte, ist leicht erklärlich; es entstanden dann Correspondenzen, die nach früherer Sitte häufig eine urwüchsige Grobheit zur Schau trugen. 616
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