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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1926
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- 1926-04-13
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- 13.04.1926
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Redaktioneller Teil» Geschäftsbericht des Vorstandes des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig über das Vereinsjahr 1925/1926. Zu erstatten in der Hauptversammlung des Börsenverems der Deutschen Buchhändler zu Leipzig am Sonntag Kantate, dem 2. Mai 1926. 1. Wirtschaftsbericht. Dunkle Wolken schwerster Sorgen lasteten auf der Gesamt wirtschaft Deutschlands im Jahre 1925; sie sind auch jetzt, nachdem wir schon den vierten Teil des neuen Jahres hinter uns haben, trotz mancher Prophezeiungen auf eine baldige Besserung noch nicht gewichen. Die Ursachen für die Krankheit der deutschen Wirtschaft sind eingehend untersucht und erforscht worden. In zahlreichen Denk schriften gerade des letzten Jahres hat man Diagnosen und Pro gnosen gestellt und hat versucht, aus den Erfahrungen der Theorie und Praxis heraus in das Dunkel der Zukunft, sei cs auch nur der nächsten, zu leuchten. Aber wenn inan auch die Krankheitskcimc und die Herde des bösen Fiebers zu kennen glaubt, so bleibt doch ungewiß, ob die angewandten Mittel endgültig helfen werden. Der Hauptgrund für die sich namentlich in der zweiten Halste des Jahres 192b immer mehr anspanncndc wirtschastkiche Lage war weniger die Kreditkrisc, in welche die zu lange sestgchaltene Anspannungspolitik der Reichsbank geführt hatte, als eine Absatzkrisc schlimmster Art. Keineswegs fehlte cs etwa an Bedarf und Nachfrage; aber das Preisniveau lag allenthalben zu hoch, und die vorhandene Kaufkraft reichte zur Aufnahme der Ncupro- duklion nicht aus, geschweige denn, daß die aus der Inflations zeit noch gestillten Lager des Handels wesentlich erleichtert worden wären. Der für eine Gesundung der Wirtschaft allein in Betracht kommende Weg eines sich allmählich wieder aus normale Be wegung cinstcllcndcn Wechsels von Ware in Geld und Geld in Ware führte in entgegengesetzter Richtung zu einer immer schwerer lastenden Verlangsamung des Umsatzes. Der Wirtschaftsmotor drohte immer mehr zum Stillstand zu kommen. Auch der Aus landsmarkt brachte keine wesentliche Erleichterung. Zwar ist nicht zu verkennen, daß eine Besserung gegenüber dem Vorjahre eingetreten ist; die Hoffnungen aber, welche durch die Aufhebung der dem deutschen Außenhandel durch Versailles auferlegten Fesseln im Januar 1925 geweckt wurden, haben sich bislang nicht erfüllt. Erst als zn Beginn des Jahres 1926 die Kurve der zugrunde gehenden Unternehmungen steil ansticg, als man mit Schrecken gewahr wurde, daß man von einer Säuberungskrisc kaum noch sprechen konnte, sondern daß die Krankheit alten bewährten Firmen ans Leben ging, trat die Regierung mit ihrem Ankurbelungspro gramm hervor. So seltsam manches daran erscheinen mag und muß, wie die aus dem Überschuß des Steueraufkommens gegen Zinsen der Wirtschaft gewährte Exportkreditversicherung, ist jeden falls die Hoffnung begründet, daß die geplanten Maßnahmen, wie Steuersenkung, Krcditentspannung, Verwaltungsresorm, der von bürokratischen Maßregeln überwucherten und eingeengten Wirt schaft Erleichterung verschaffen werden. Für den Buchhandel in seinen gesamten Zweigen lagen die Verhältnisse denjenigen der Gcsamtwirtschaft völlig parallel. Vom Zusammenbruch angesehener Firmen blieb er allerdings ver schont. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage weist die Ver lagsproduktion für das Jahr 1925 eine erhebliche Zunahme auf. Sie wird nicht zum geringsten Teil veranlaßt durch das Über angebot geistigen Gutes. Auch geht gewiß ein starker Anreiz von den herstellcnden Gewerben aus, die infolge der Nottvendigkeit der Betriebserhaltung sich veranlaßt sehen, zur Erlangung von Aufträgen Kredite zu geben. Ihr Produktionsapparat arbeitet zwangsläufig weiter und verwandelt Papier in gedruckte Ware, weil die Maschinen laufen müssen. Es muß auch bis zum letzten versucht werden, die in der Herstellung beschäftigten Arbeiter nicht brotlos werden zu lassen. So ist erklärlich, wenn im Jahre 1925 die Zahl der Neuauflagen und Neuerscheinungen im Buchvcrlag auf 31595 gestiegen ist, was gegenüber dem Jahre 1924, das an Neuauflagen und Neuerscheinungen 23 082 gebracht hatte, eine Zunahme von 8513 Einheiten bedeutet. Auch im Musikvcrlag ist eine Steigerung sestzustellcn, und zwar ist die Gesamtzahl von 3795 im Jahre 1924 auf 5646 im Jahre 1925 gestiegen. Das Sortiment war der Überflutung durch diesen Strom der Neuproduktion noch weniger gewachsen als in den vorhergehenden Jahren. Seine Aufnahmefähigkeit hatte sich !m Gegenteil weiter hin verschlechtert. Die Sortimentslnger standen noch gefüllt aus der Zeit, als die Flucht vom Geld in die Ware die einzige Mög lichkeit der Rettung vor Entwertung bot; den nunmehr notwendig gewordenen umgekehrten Weg aber leicht und mühelos zu finden, wie man vielleicht früher gehofft hatte, war und ist auch jetzt noch nicht möglich. Das Sortiment ist wie auch der übrige Handel in starkem Maße illiquid. Die Situation des Verlages aller Zweige versteifte sich im Laufe des Jahres immer mehr. Wie der Gesamtwirtschast brachte auch ihm der Auslandsmarkt keinen Ausgleich für die Ausfälle 44S
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