täglich. — Bis früh s> Uhr rin- Börsenblatt Beitrüge für das Börsenblatt sind an die Deutschen .Buchbandel nnd die mit ibm verwandten Geschäftszweige. Eigentum de« Börsen»»«,,« der Tratsche» Buchhändler. 230. Leipzig, Mittwoch den 5. Oktober. 1881. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. In Artikel 15. der unterm 13. Mai I8KS zwischen Preußen, im Namen des Norddeutschen Bundes, und der Schweiz abge schlossenen, durch die protokollarische Verabredung zwischen beiden Ländern vom 23. Mai dieses Jahres (Börsenblatt Nr. 157) in Kraft erhaltenen Uebereinkunst wegen gegenseitigen Schutzes der Rechte an literarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst ist be stimmt, daß die im Artikel 6. jener Uebereinkunst vorgesehene Ein tragung derjenigen in Deutschland veröffentlichten Werke, deren Verfasser sich das Recht aus die Ucbersctzung Vorbehalten wollen, bei dem eidgenössischen Departement des Innern in Bern zu erfolgen habe. Einer an das Auswärtige Reichs-Amt gelangten amtlichen Mittheilung zufolge sind die Geschäfte, welche sich aus den Schutz des literarischen Eigenthums beziehen, dem Departement des Innern abgenommen und dem Handels-Departement über tragen worden und demnach Anmeldungen für Einrcgistrirung von literarischen Werken nunmehr an letztgedachtcs Departement zu richten. Das Ministerium des Innern verfehlt nicht, den Vor stand des Buchhändler-Vereines in Leipzig mit dem Anheimgcben geeigneter Benachrichtigung der Interessenten hiervon in Kenntniß zu setzen. Dresden, den 2S. September 1881. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel Schmaltz. An den Vorstand des Buchhändler-Vereins in Leipzig. Erschienene Neuigkeiten -es deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. C. Hinrichs'scheu Buchhandlung.) (* vor dem Titel --- Titelauflage, ft wird nur baar gegeben.) Erpeditivn v. -YendschelS Telegraph in Frankfurt a/M. UemlLdlel's l'elegrapli. OroE ^usx. 35. 1881. Nr. 9. Oetdr. 12. * 2. — Rechtschreibung, neue deutsche, wie sie amtlich eingeführt ist, elementarisch bearb. v. e. prakt. Schulmann. 8. ** —. 6 Auf der Höhe. Internationale Revue, Hrsg, von L. v. Sacher-Masoch. 1. Bd. 1. Hst. 8. *2.- (6 Nrn.) Nr. 1. 4. pro eplt. * 6.^ — Sonutagvkalender f. 1882. 4. * —. 30 8. ' ' ^ * 1. 20 s Rechenschafts-Bericht u. Mittheilunpen d. kärntnerischen Forst-Vereines zur 9. Hauptversammlung 1881 in Klagenfurt. 8. * —. 60 LchulteS, D. A., Chronik v. Ulm von den Zeiten Karls d. Großen bis auf die Gegenwart (1880). 8. Lfg. 12. * —. 50 Biedermann, K., 30 Jahre deutscher Geschichte. 1. Lfg. 1. Hälfte. 8. * —. 60 Nichtamtlicher Theil. Plaudereien über Kunst und Kunsthandcl von Adols Ackermann. Die nachstehenden Aussätze sollen kein wissenschaftliches, aus Forschung begründetes Elaborat sein, sie sind vielmehr der Gc- schästspraxis entnommen und haben nicht den Zweck, belehrend aufzutreten, sondern mögen in knapper, nicht ermüdender Form der jüngeren Generation unseres Standes einige Anregung bieten, wie sie uns in unserer Knnstmctropole Jsarflorenz aus Schritt und Tritt entgegengebracht wird. Man hat vielfach be hauptet, unser Kunstschaffen habe etwas Verweichlichendes im Gegensatz zum kälteren Norden, der in Harnisch nnd Waffen schmuck, dem Kriegshandwerk huldigend, zum Handeln, zum Herrschen zwingt. Diese Behauptung ist grundsalsch. Allerdings Achtundvierzigsler Jahrgang. athmen die schönen Künste unter Kanonendonner und Kriegs geschrei schwer, aber die Geschichte des Alterthums lehrt uns auch, daß nicht die schönen Künste es waren, welche ein Volk verweichlichen, ein Land wie Hellas in Verfall gebracht. Daß München mehr ein Künstler-Eldorado, ein Sammelpunkt deut schen Kunstflcißes geworden als andere Städte, daß Berlin, Dresden und Düsseldorf seit Jahren in Verfall kamen, ist eine Thatsache, deren Richtigkeit sich nicht mehr bestreiten läßt, obschon es schwer ist, die wahren Ursachen richtig zu ergründen; denn an Pracht- und knnstliebenden Fürsten, welche fördernd und er weckend auf Talente einwirken, hat es auch jenen Kunststädten nie gefehlt. Möglich, daß diese den Verlust eines Schadow, die Uebcrsiedlung eines Cornelius, Kaulbach re. nach München schwer empfanden; gewiß aber ist, daß München von jeher seine haupt- 595