Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1880

Erscheint außer Toiintagr täglich. — Bis früh » Uhr eingehende Anzeigen knniinen in der nächsten Nummer zur Ausnahme Beitrage für das Börsenblatt sind an die Redaction — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. ^ 113. Eigcnthum des BörseuvercinS der Deutschen Buchhändler. — Leipzig, Mittwoch den 19. Mai. 1880. Amtlicher Theil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. C. HinrichS'scheu Buchhandlung.) (» vor dem Titel --- Titelauflage, f -- wird nur baar gegeben.) Baumgärtner'» Buchh. in Leipzig. Dklanä, ll., 8ki226nduod 5. äen xra-etigeken ^ls.seliiu6u-0oii- struoteur. 24. 8kb. 4. * 1. 20 Venfinger in Prag. f Vorn, G. F-, Adrienue, die Braut d. Sträflings, od. die Geheimnisse der Bastille. 16. Hft. 8. —. 40 Polytechnische Buchhandlung in Berlin, lillt«, I ti., Ii.ssultii.tt! V. VsrsuellsL üd. äis ^ViäeistliNtisinliiAlrsit V. RLärsUsudeksstiAUNASn uii äsn LLäsrn äsr IÜis6nl)u1liiks.lrrL6UA6. k'ol. * 2. 50 Burinester S> Ltempell in Berlin. f Barblich, H-, die Wunder der Schöpfung. 29. Lsg. 8. —. 50 f- Gesetz- u. Rechirbuch, neues, f. Stadt u. Land. 53. Lfg. 8. —. 40 -f kamen, 0.,ölsiodsrsi, Tärbsrvi u.Appretur äerLnumvoll- u. lisinsn- IVaarsu. 8. u. 9. lelx 8. L * 1. — Diekerichschc Beri.-Bnchh. in Göttinge». keeuell, nouveau, ßsöuersl äs truitös et ä'uutree Lotes relutiks LUX rup- ports äs äroit intsrnutionul. tlontiuuution äu ßruuä reeusil äs O. k. äs Norkens pur 6li. 8omvsr st,l. Hopf. 2. Ksris. Torus 4. ». leivr. 8. * 10. — Gerlach S> Co. in Wien. Perle, die. Neue Ausa. Welt-Organ f. Juwelen-, Gold- u. Silbcrar- beiter. Hrsg. v. M. Gerlach. Jahrg. 1880. 1—3. Lfg. Fol. ü, * 3. — C. Heymann'« B-rlag in Berlin. Schmalz, E. A. W., der HauS-Sekretair. 18. Aufl. 3. Lfg. 8. —. 50 Hufeland in Minden. Bliefterning. L., der Regierungsbez. Minden. Heimatskunde s. Schule u. Haus. 8. * —. 30 Junge in Ansbach. f Ueberfichten der im I. 1880 aus dem deutschen Reichsgebiete erfolgten Verweisungen v. Ausländern. Hrsg. v. F. Nonnenmacher. 8. Jahrg. Nr. 1. 8. pro cplt. * 2. — Karaftat'S Verlag in Brünn. Penn, H., Geschichte Wiens von 1848 bis 1879. 5—7. Hft. 4. L * —. 50 Kühkopf'S Buchh. in Korneuburg. Richter, E. F., Budweiser Sagen u. Geschichten dem Volke erzählt. 1—5. Lsg. 8. L —. 36 Mittler L Tohn in Berlin. Chronik, Berlinische, nebst Urkundenbuch. 17. Lsg. 1880. Fol. * 4. 50 Z. Naumann in Leipzig. Dächsel, A., die Bibel, od. die ganze heil. Schrift Alten ». Neuen Testa ments. Neues Testament. Hst- 22 a. 8. * 1. —; Velinpap. * 1. 40 Neff in Stutrgart. krled, 6d. V., Oiotiouarv ok tks snsüsl, auä ssrwon Is-ULsuasss. 8. 8ä. 6. n. 7. Otz. 8.' ü»-50 F. A. Perthes in Gvtba. Dole, R. W., der Versöhnungstod Christi. Vorlesungen. Deutsch v. F.J. A. Brunsing. 8. * 5. — Lölliogl, 11., äis tbsoloAisotie >Vis»suso!i:i.kt u. äis lürelis tu illrsm VerüLltuiss xu sinonäsr. Vortrag. 8. * 1. — Wendt, B., Symbolik der römisch-katholischen Kirche. 1. Abth. 8. * 6. — Nichtamtlicher Theil. Reichsgerichts-Erkenntnisse. *) Majestätsbeleidigung. Hingabe von Schriften. Verbreiten socialdemokratischer Schriften. Z. 95. Strafgesetzbuch. 8> 19. Reichsgesetz vom 21. October 1878, betr. die gemeingesährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie. In der Uebergabe einer Schrift, welche eine Majestätsbeleidigung enthält, an einen Andern unter Kenntniß des Inhalts liegt an sich keine erneute Majestätsbeleidigung. — In dem gemeinschaftlichen Abonniren auf verbotene socialdemokratische Schriften seitens eines größeren Kreises von Personen kann ein Verbreiten im Sinne des alleg. tz. 19. gefunden werden. Erkenntniß des III. Strafsenats vom 17. März 1880 a. Petersen. Theilweise Aufhebung des Urtheils und Zurückverweisung. Gründe: Der Staatsanwalt beantragt die Aufhebung des an *) Ans der Zeitschrift „Rechtsprechung des Deutschen Reichsgerichts in Strafsachen" (München, Oldenbourg). Siebenundvierzigster Jahrgang. gefuchtenen Urtheils und Zurückverweisung der Sache in die vorige Instanz zu anderweiter Verhandlung und Entscheidung, weil der tz. 95. des Strafgesetzbuchs und der tz. 19. des Gesetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie verletzt worden sei. Zur Anklage wegen Majestätsbeleidigung (tz. 95. Strafgesetz buch) stellen die vorigen Richter Folgendes fest. Für erwiesen habe nur erachtet werden können, daß die Angeklagten infolge eines Ver trags, welcher sie band und zur Uebergabe der in der Anklage schrift bezeichnten Zeitungsblätter verpflichtete, die Weitergabe der letzteren, welche Beleidigungen der Majestä! des Kaisers enthielten, besorgt haben, ohne daß dieser Aet der Weitergabe mit dem Inhalt der Blätter in irgend einem Zusammenhänge gestanden hätte. Dabei erörtern die vorigen Richter, es könne allerdings in der Uebergabe eines, eine Majestätsbeleidigung enthaltenden Zeitungs blattes eine erneute selbständige Beleidigung liegen, wenn die Uebergabe mit dem Bewußtsein erfolgte, daß durch den Inhalt die Majestät beleidigt werde, und nicht etwa der Tradcnt durch Ver- 280