Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.04.1874

Erscheint anher Sonntags täglich. — Bis früh 9 Ubr eingehende Anzeigen lammen in der nächsten Nummer zur Ausnahme. Börsenblatt Beiträge für das Börsenblatt sind an die Nedaction — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. für den ^ 85. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des BörscnverrinS der Deutschen Buchhändler. Leipzig, Mittwoch den 15. April. 1874. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. In Gemäßheit des Gesetzes vom 22. Februar 1844, den Schutz der Rechte an literarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst betreffend, ist im Monat März 1874 ans Antrag von C. F. Haeseler in Kiel ein in dessen Verlag er schienenes, von dem Photograph F. Braune in Kiel aufgcnom- menes Bild unter dem Titel: „Die Deutsche Flotte." unter Nr. 2502 in die hiesige Biichcrrollc eingetragen worden. Leipzig, am 1. April 1874. Königlich Sächsische Kreis-Direction. v. Burgsdorff. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgctheilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) (* vor dem Titel --- Titelauflage, ch --- wird nur baar gegeben.) Administrativ» d. Lolpzigcr !c. Moü-Adrchbuchs i» Leipzig. 375,2. Ho88-4(li'e89l)iiel> k. BeixriA, Brailbkurt 0./Ü4., Branbkart U/O., BrarmsebveiA etc. 20. ^.utl. 1874. 16. * U Bermann L Altmann in Wien. 3753. Buiilmann, N., stsuvArakisebs ilntlioioZis. 2. Vuü. gr. 8. * ^8 Boltze'sche Buchh. in (dcbweiler. 3754. Slawyk, I., Heimathskunde v. Elsaß-Lothringen. 7. Aust. 8. *4NX; mit Karte ' 6 NX 3755. —Wand Karte d. Kreises Gebweiler. 4 Blatt. Lith. gr. Fol. * 2 <? 4 NX Brockhans in Leipzig. 3756. Goethe, I. W. v., neue Mittheilungen aus dem handschriftlichen Nachlasse, i. u. 2. Bd. Goethe's Naturwissenschaft!. Correspondenz. gr. 8. * 5 geb. * 6 Dllrr'sche Buchh. in Leipzig. 3757. Modcn-Zcitung, allgemeine. 76. Jahrg. 1874. Nr. 14 u. 15. gr. 4. Vierteljährlich * IU ; m. Stahlstichen ^ 2 ^ Edclnian» in Leipzig. 3758.1-Adrcß-Buch, Leipziger, f. 1874. gr. 8. Cart. ** 2t/zgeb. ** 2i/z >? Bibliographisches Institut in Hildburghausen. 3759. 0oQV6i33.tiov3-l46xi1ron. 3. 11. ^r. 8. ^ ^ Kaiser in München. 3760. Baumann, A., Umwandlungstabellen v. Gulden u. Kreuzern in Mark u. Pfennig. 2. Aufl. 8. 3 NX PH. Neclam jun. in Leipzig. 3761. -j Universal-Bibliothek. 521 — 530. Bdchn. 16. ä * 2 NX Inhalt: SSt—523. Die goldene Zeit in Siebenbürgen. Historischer Roman v. M. Jükai. — 524. Kaiser Josef II. u. die SchnsterStochter. Histor. Volks- schauspiel v. H. Jantsch. — 525. Mtten in der Nacht. Posse p. H. Laube. — 526. 527. lieber die Bestimmung d. Gelehrten, lieber bas Wesen d. Gelehrten u. seine Erscheinungen im Gebiete der Freiheit. Vorlesungen v. I. G. Fichte. — 528. Rodogune. Parthische Prinzessin. Trauerspiei v. P. Corneille. — 529. Der Lockenraub. Epistel an e. Dame v. A. Pope. — 530. Demi-Monde, Schauspiel v. A. Dumas Sohn. D. Reimer in Berlin. 3762. iksitsvlirikt cler 688e1lseba.lt l. Bvckbuucle ru Berlin. BrsA. v. IV. Xonsr. 1874. 9. Bä. (6 Ulte.) 1. Btt. Hebst LeitaAS: Verbancl- InnAen cier 6sssllsebalt k. Brckbuucke rn Berlin. 1874. (10 Brn.) dir. 1—3. Ar. 8. pro exlt. * 4hg >/>; VerbanäluvASn apart. * 1 hg Wolfs in Gohlis-Leipzig. 3763. 7 Waidmann, der. Blätter f. Jäger u. Jagdfreunde. 5. Bd. Nr. 13. gr. 4. Halbjährlich * 1 ^ Nichtamtlicher Theil. Wieland und Göschen. (Fortsetzung aus Nr. 79.) Beide, Göschen und Gräff, hatten Recht. Jener mit seiner Be hauptung, daß seine Ansichten vor dem Gericht Gnade gesunden hätten, Letzterermit seincrMeinung, daß damitnichts gesagt sei. Denn hatte die erste Instanz sich ungünstig gezeigt — von den Leipziger Schöffen war Göschen nur bedeutet worden, daß er die „Werke" nicht in ihren einzelnen Bestandtheilcn verlausen dürse, im klebrigen hatte man ihn straflos gefunden,*) — so blieben noch zwei weitere In stanzen übrig, und wer wußte, was diese zu dem Handel noch sagten. *) Die Entscheidungsgründe, die für das Leipziger Schöppengcricht maßgebend waren, sind dem Nrtheil beigegeben und lauten in einer für moderne Leser verständlichen Fassung folgendermaßen. Kläger behaupte nicht, daß Beklagter die von der Weidmannschen Buchhandlung seil vie len Jahren einzeln verlegten Wieland'jchen Schriften ebenfalls einzeln Einundvierzigster Jahrgang. Immerhin war das, was Göschen erreicht, nicht zu verachten. Der erste gerichtliche Erfolg hob den Mnth, die Arbeit ward wieder lebhaft ausgenommen, da sich ja alles aufs beste anlicß. Ehe das Jahr 1793 völlig zur Neige ging, schrieben Weid manns noch an Wieland. Schon zu Anfang des Jahres — am 6. Januar war die Mamsell Weidmann gestorben, die Enkelin des drucke und verlege. Vielmehr habe Beklagter erklärt, nie ein Wieland'- sches Werk einzeln, sondern alle Werke dieses Schriftstellers zusammen, in einer unzertrennlichen Sammlung verkaufen zu wollen. Sonach stehe der Weidmamlfchcn Buchhandlung kein Recht zu, deni Beklagten den Druck und Verlag der ganzen Sammlung aller Wieland'schen Schriften zu verbieten: ebenso wenig als sie dem Verfasser selbst die Veranstaltung einer vollständigen Ausgabe aller seiner schon gedruckten und noch unge druckten Werke zu untersagen, und ihn, wegen des zu diesem Behuf mit dem Beklagten errichteten Vertrags, in Anspruch zu nehmen sich anmaßcn dürste. Denn einem Schriftsteller stehe an den Werken, die er durch 188