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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1883
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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Erscheint nutzer Sonntags titgltch. — Bi» früh S Uhr ein gehende Anzeigen kommen in der Regel >n wenn irgend möglich in der nächsten Nr. zur Ausnahme. Börsenblatt für den Beiträge für das Börsenblatt sind an die Redaction — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Ei^enthum de» Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. ^7 176. Leipzig, Mittwoch den 1. August. 1883. Nichtamtlicher Theil. Erfinders Erdcnwallen.*) Eisleben ist eine kleine Stadt, sie hat aber einen Weltruf erworben, denn hier standen die Wiegen zweier Männer, die beide zu den größten Wohlthätern der Menschheit und — wenn auch in verschiedener Weise — zu den hervorragenden Förderern der Bil dung zählen. Hier ward Martin Luther geboren, den Hunderte, über den ganzen Erdkreis verbreitete Millionen als den Befreier von dem auf dem Geiste lastenden Druck verehren, dessen Name jeder gebildete Deutsche, der Genuß und Belehrung aus den Werken der Heroen der deutschen Literatur und Wissenschaft zieht, als den des Refor mators seiner Muttersprache hoch hält, selbst wenn er dem Träger dieses Namens nicht als Reformator in Glaubenssachen huldigt. Hier erblickte Friedrich König das Licht der Welt, der Er finder der Schnellpresse, die so unendlich dazu beigetragen hat, das neunzehnte Jahrhundert zu einem höchst denkwürdigen in der Ge schichte der Menschheit zu machen. Denn sie hat die Presse zu der sechsten, oder, wenn man will, zu der ersten Großmacht hcran- gebildet, sie hat der öffentlichen Meinung, verkörpert in dem Journalismus, eine Gewalt verliehen, vor dem sich selbst die Mächtigsten der Erde beugen, sie trägt die Bildung bis in die Hütte und macht es selbst den Armen möglich, an den geistigen Genüs sen, welche gottbegabte Männer der Menschheit bereiteten, theilzu- nehmen; sie hat, wie die Grabschrift des Erfinders sagt, „derPresse Flügel verliehen, ohne welche sie ihr zehnfaches Tagewerk nicht ge nügend würde erfüllen können". Wenn jetzt der Gedanke lebendig wird, dem Reformator der Presse neben dem Reformator des Glaubens und der deutschen Sprache ein ehernes Denkmal in dem Beiden gemeinsamen Geburtsorte zu setzen, so wird den Manen Luther's damit wahrlich keine Verkleinerung bereitet. Kaum ein zweiter würde wie er, der bereits in den langsam arbeitenden Pressen Wittenbergs und Leipzigs seine besten Bundesgenossen erkannte, — hätte er die Wirksamkeit der Schnellpresse gesehen — den Erfinder derselben in Ehren gehalten haben. Als Schreiber dieser Zeilen in seiner Eigenschaft als Secretär des Deutschen Buchdruckervereins den obigen Gedanken in einem Glückwunschschreiben zu dem 100jährigen Geburtstag des Vaters an die Söhne des verewigten Friedrich König Ausdruck zu geben hatte, kam der Verein mit seinem vom 17. April 1875 datirtcn Schreiben um ein Jahr zu spät; denn König war, wie es sich nach mals herausgestellt hat, ein Jahr früher geboren. Wie dem Verein, so erging es auch dem damaligen Redacteur *)Vrisi1riet>Losni^ und dis LrLucluo^ der Leboellprssss. Lin lnoßrupllisebss Oenüillnl. Von Vvsodor Oosbsl. Loed 4. (VIII, 279 8.) Ztuttxnrt 1883, Oebrüdsr Liönsr. krsis: vrosod. 12 xed. 15 Fünfzigster Jahrgang. des „Journal für Buchdruckerkunst", Theodor Goebel mit einer Reihe von Artikeln zur Feier des Jubeltages. Selbst die Familie Friedrich König's betrachtete den 17. April 1775 als dessen Geburtstag. Die Artikel Goebel's erschienen später in Buchform. Die Forschung nach weiterem, als dem durch den Druck bereits be kannten Material zur Geschichte der Erfindung und des Erfinders führte den Verfasser der fachgemäßen, lebendigen und pietätvollen Schilderung in eine nähere Verbindung mit den Söhnen König's, die nicht ohne erfreuliche Folgen bleiben sollte. Außer einigen Artikeln Walter's in der „Tiwss" zur Abwehr ungerechter Angriffe auf König, einem Aufsatz von diesem selbst in dem 1827 erschienenen Krebs'schen Handbuch der Buchdruckerkunst und einem König sehr ehrenden Artikel S. Smiles' in „Klno- XIiIIall'8 LlirAarius" Decbr. 1869 war die gedruckte Hauptquelle eine von König L Bauer im Jahre 1851 herausgegebene Bro schüre in Folio mit Abbildungen, welche die der bis 1818 in London gebauten Maschinen enthält. Von nicht geringem Werth war ferner eine Reihe von Artikeln in dem „Journal für Buchdruckerkunst" in den Jahren 1868 und 1869 von I. H. Bach mann, welche ausführliche und sehr interessante, sich hauptsächlich auf die Correspondenz zwischen König und Spener in Berlin stützende Details über den Bau der ersten Schnellpressen in Deutschland liefert. Auch das „Leben Fr. Arn. Brockhaus'" von vr. Ed. Brockhaus enthält interessante Mittheilungen. Sonst kennen wir von gedruckten Quellen, aus denen zu schöpfen gewesen, nur noch verschiedene statistische Mittheilungen der Firma König L Bauer und einzelne zerstreute Gelegenheitsartikel, die sich jedoch so ziemlich wie ein Ei dem anderen gleichen. Das interessanteste Material war natürlich in den Briefen, Entwürfen, Gutachten und Verträgen enthalten, die in dem Archiv in Oberzell für das Publicum begraben lagen. Doch auch dieses be fand sich öfters in lückenhaftem Zustande, denn in der für die Geschichte interessantesten Periode der Erfindung hatte König kein geschäfts mäßig eingerichtetes Bureau zur Seite und alle Arbeiten ruhten auf dem Erfinder, der, mit dem Augenblick vollauf beschäftigt, nicht viel daran gedacht haben wird, welchen Werth oft eine kleine bestimmte Notiz seinerseits für die Nachkommenden haben würde. Goebel's Aufsätze und Nachfragen mögen wohl den Söhnen recht klar gezeigt haben, wie wünschenswerth es sein würde, das vorhandene Material zu sichten, ordnen, in Form zu bringen und, Während es noch Zeit war, zu ergänzen und zu einem Lebensbild des Erfinders zu gestalten. Die Söhne, mit Recht stolz auf den ruhmvollen Vater und dankbaren Herzens für die ehrenvolle Stellung, in der er sie zurückgelassen, beschlossen, ihm ein biogra phisches Denkmal für alle Zeiten zu errichten und erließen den Ruf an Hrn. Theodor Goebel, den Bau zu unternehmen. Mit Fach- 164
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