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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1876-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1876
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1876
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»IlcheM! «ußek Honniag« täglich. — Bis sräh s Uhr eingehende Anzeigen kommen in der nächsten Nummer zur Ausnahme Börsenblatt Beitrüge für dar Börsenblatt sind an die Redaktion — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigcnthum dcS Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Amtlicher Theil. Verhandlungen des Schweizerischen Buchhiindlervercins am 17. Juli 1876 in Zürich. Am 17. Juli tagte in Zürich der Schweizerische Buchhändler verein, von welchem 53 Firmen vertreten waren. Der Präsident, Herr F. Fehr aus St. Gallen, eröffnete die Versammlung, das zahlreiche Erscheinen verdankend, mit folgender Anrede: Durfte mein Vorgänger das vorletzte Vereinsjahr als ein normales bezeichnen, fo läßt sich das von dem soeben vollendeten doch kaum mehr sagen. Die allgemeine Stockung von Handel und Industrie, die unsicher« politischen Verhältnisse, der daraus her vorgehende verminderte Fremdenverkehr übten einen nicht zu ver kennenden Druck auf unser Geschäft aus. Die gesellschaftlich höher gestellten Kreise sehen Bücher immer noch für einen leicht entbehr lichen Luxusartikel an, während andererseits das Bedürfniß von bildenderLectüre in unsererHeimath glücklicherweise so sehr in Fleisch und Blut übergegangen ist, daß unser Geschäft für die große Mehr zahl des auch nur einigermaßen gebildeten Publicums unentbehrlich wurde. Die Stimmung der Zeit offenbarte sich am deutlichsten in dem verringerten Absatz von kostbaren Prachtwerken und Wohl am meisten Denjenigen unter uns, welche sich hauptsächlich dem Frem dengeschäft zuwenden. Vergleichen wir unsere Lage mit den Kla gen, welche von den deutschen College« zu uns herüber tönen, so werden wir immerhin gestehen müssen, daß uns ein verhältniß- mäßig günstiger Boden zur Bearbeitung zugewiesen ist. In dem vor uns liegenden Jahre wird sich ohne Zweifel die ser geschäftliche Druck in gesteigertem Maße geltend machen. Zu der fortdauernden Stockung im Handel gesellten sich der orientali sche Krieg, die Ungunst der Witterung, welche dem Ertrage des Bodens Verderben droht und bereits Katastrophen hervorrief, welche den Segen, den sie bereits gesichert glaubten, Vielen wie der entriß. Werden auch wir unter diesen Verhältnissen zu leiden haben, so liegt darin doch eine Aufforderung an uns, einerseits als Bürger nach unfern Kräften mitzuwirken, um der Noth, wo sie vorhanden, zu steuern, und andererseits muthig, aber auch mit bescheidenen Ansprüchen an das Leben vorwärts zu schreiten. Unser Verein begann das letzte Vereinsjahr mit 104 Firmen und schließt es mit derselben Ziffer. Im Laufe desselben verloren wir durch Hinscheid die Herren Emil Siebenmann-Steinegger, Firma Rudolf Steinegger in Zofingen, und F. A. Stötzner, Firma Brodtmann'sche Buchhandlung in Schaffhausen. Dagegen wurden neu ausgenommen die Herren: Gnauth, Firma Fisch, Wild L Co. in Brugg, und I. Westfeling, Verlagshandlung in Winterthur. Dreiundvierzigster Jahrgang. Als wir letztes Jahr hier versammelt waren, vermißten wir in unserer Mitte den Collegen Stötzner, der noch am vorangehen den Tage an der hiesigen Zusammenkunft der schweizerischen Buch druckereibesitzer theilgenommen hatte. Schon einige Tage nachher erreichte uns die Kunde von seinem frühen Tode. Friedrich August Stötzner, geb. den 10. Nov. 1842, war der Sohn des Besitzers der Brodtmann'schen Buchhandlung in Schaff hausen. Nachdem er, von seinen Mitschülern um seines freundlichen, offenen und geraden Sinnes willen geschätzt, und von der Zufrieden heit seiner Lehrer begleitet, das Gymnasium seiner Vaterstadt ab solvirt hatte, trat er, 18 Jahre alt, im Geschäft seines Vaters, in welchem er sich hauptsächlich der Druckerei widmete, die Lehre an. Schon ein Jahr später (1861) begab er sich zu seiner weitern Aus bildung nach Basel in die Buchdruckerei der Haas'schen Schrift gießerei und wieder ein Jahr später nach Lausanne zu George Bridel, wo er sich hauptsächlich dem Notensatz widmete. Wohl allzu früh nöthigte die wankende Gesundheit seines Vaters unfern Stötzner zur Heimkehr. Nach dem Wunsche des Vaters nahm er sich vor allem der Druckerei an, welche unter seiner Leitung bedeutend auf blühte. Infolge des Hinschiedes von Vater Stötzner fiel 1869 dem Sohne die Leitung des ganzen Geschäftes zu, welche für ihn eine schwere Last geworden wäre, wenn er nicht in dieser Hinsicht an seiner Gattin eine wesentliche Stütze gefunden hätte. Neigung oder Pflicht zogen Stötzner neben dieser Thätigkeit auch in andere öffentliche Kreise und überall, als Verleger des in Schaffhausen verbreitetsten Blattes, wie als Offizier oder Stadtrath wirkte er in wohlwollendem und anregendem Sinne. Seine freien Stunden widmete er, als Präsident des Männerchores, großentheils der Pflege des Männergesanges in seiner Vaterstadt, um welchen er sich große Verdienste erwarb. Anscheinend gesund war er letztes Jahr hierher gekommen, wurde aber plötzlich von heftigen Lungenblutungen überfallen und eilte heim; allein erneute Anfälle führten rasch seinen frühen Tod herbei. Wie wir gesehen, lag das Feld seines Wirkens mehr neben dem Buchhandel, als in diesem selbst, weshalb er auch unter uns nie besonders hervortrat; doch betheiligte er sich gern bei unfern Angelegenheiten und war wegen seines freundlichen Wesens gern gesehen. Bewahren wir dem Frühvollendeten ein freundliches An gedenken ! Im letzten Jahre fand der Vorstand wenig Veranlassung zu eingreifender Thätigkeit. Unser Wunsch, die Taxe für doppelte Briefe nach Deutschland wieder von 15—250 Gramm gehen zu lassen, hat nach der mündlichen Aeußerung des Chefs des eid genössischen Postdepartements wenig Aussicht auf Erfüllung, da er keine Unterstützung außer unserm Kreise findet, und Deutschland einerseits durch den Weltpostvertrag und andererseits durch das 429
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