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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1884
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18841112
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!!r!che>»t außer EonüWs täglich. — Bis sri'ch 9 Uhr ein- gehende Anzeigen kommen in der Regeln, wenn irgend möglich in der nächsten Nr. zur Ausnahme. Börsenblatt Beiträge siir das Börsenblatt sind a» d!t Redaction — Anzeige» aber an die Expedition desselben zu senden. für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eilsenthum des BärsenvcrcinS der Deutschen Buchhändler. Nichtamtlicher Theil. Geschichte der Buchdrucker Erfurts im fünfzehnten, sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert. Von I. Braun. (Schluß aus Nr. 262.) Schon einige Jahre vor Sporer's Erscheinen in Erfurt hatte der gelehrte Professor vr. Nicolaus Marschalk aus Roßla in Thüringen, der sich auch „Tdurius" nannte, in seinem Hause eine eigene Privatdruckerei errichtet, aus welcher in der Zeit von 1490 his 1502 mehrere Schriften hcrvorgegangen sind, bei denen es an> Schlüsse heißt: „Impressum Erphordiae in aedibus Mars- calci." Ein vorhandener mit Missalschrift ausgeführter Druck, dessen Titel: l§. blZliASutis st ästsstllg // in misvbs ovutjZstus, und dessen erstes Blatt: Latip vaoinio // D. 8. Lüosräos post oölsers-tions bostäs arraL' Isotions //. Drkoräis L.uno ckns N.ooooxoiir (1494) lautet, trägt oben das Monogramm N. 8. und dürfte demnach wahrscheinlich von Marschalk herstammen. Dieses Schriftchen, das neben zwei Holzschnittinitialen einen Titel holzschnitt enthält, auf dem ein betender Priester vor dem Altar abgebildet ist, fehlt übrigens in Panzer, ümimlss tz-xoZr. Marschalk druckte in Erfurt nicht persönlich, er ließ seine Werke vielmehr durch bürious 8artorius Llanoopolitauus, das ist Heinrich Schneider aus Blankenburg, Herstellen, wirkte dann in Wittenberg und später von 1510—1522 in Rostock, wohin er Günther Winter aus Erfurt, der daselbst von 1502—1510 eine eigene Druckerei besessen hatte, als seinen Drucker berief. Von den Erfurter Typographen des 15. Jahrhunderts ver dienen ferner genannt zu werden Paulus Hachenberg in der „Lohbank" bei Wipperti (1493—1501), Jörg von Hertle bei Severi, Johannes Rone bei Viti, Hans Knappe „ack loosäas Llariannas" (1493 —1524), Gabriel Berger bei Nicolai, dessen Sohn Melchior Berger 1587 als Papiermacher bei Mariae genannt wird, Jörg Babst bei Egidi, Gangloff Bechner und Pater Ballwein, Maler bei Severi, die sämmtlich schon im Jahre 1493 in Erfurt selbständige Druckerpressen in Besitz hatten. Ein in Worms vorhandener Druck, eine Rede in lateinischer Sprache enthaltend, die der österreichische Kanzler Johannes Schnaytpech vor Kaiser Karl V. in Antwerpen 1520 ge halten hat, trägt am Schlüsse die Worte: „Iwprsssnm äVnrmaols pur ckoomusw bb-lorckiauuro." (Johannes von Erfurt.)*) Da der oben erwähnte Johannes Rone 1520 Erfurt verlassen und sich auf seinen Druckwerken häufig nur mit „Johannes in Erffurt" bezeichnet hat, so ist dieser vielleicht mit dem Wormser Drucker identisch. Auch Hanns Schenck druckte bereits in diesem Jahre, übergab sein Geschäft aber 1505 an seinen Sohn Wolfgang *) Laut Mittheilung d. Hrn. E. Zernin im B. B. 1884 Nr. 253. Linundsünszigster Jahrgang Schenck, der bis 1560 mehrere bedeutende Werke, darunter eine deutsche Ausgabe eines im 15. Jahrhundert öfters gedruckten Buches*), des Imoiäarins oder Llluoickurius, einer Art Ency- klopädie in Form eines Dialogs zwischen einem Meister und seinem Schüler, veröffentlichte, und dessen Sohn Nicolaus Schenck wieder die Druckerei bis 1608 fortführte. Nur wenige Jahre (1493—95) druckte Wolfgang Stöckel, auch Stöcklin oder Molitor aus München genannt, in Erfurt, woselbst er Baccalaureus geworden war, und von wo aus er 1495 nach Leipzig übersiedelte, in welcher Stadt er bis zum Jahre 1519 thätig war. Er druckte hauptsächlich Klassiker, wie Ovid, Priscian, Seneca, Aristoteles, später auch theologische Schriften, von denen die bis zum Jahre 1520 gedruckten Partei für Luther nahmen, zum Theil auch von diesem selbst verfaßt waren. Von da ab wurde er ein heftiger Gegner der Reformation, druckte eine Streitschrift des Franziskaners Alvcld, eines der erbittertsten Feinde Luther's, und ferner die Schriften Emser's gegen Luther. An Größe und Pracht seiner Leistungen**) stand er nur wenigen der deutschen Zunftgenossen seiner Zeit nach, weshalb ihn auch, nachdem er noch von 1519—1523 seine Kunst an der neubegründeten Hochschule zu Wittenberg ausgeübt hatte, Herzog Georg der Bärtige im Jahre 1524 als Hofbuchdrncker nach Dresden berief. Seine Druckerei war von 1590—1778 in Besitz der Familie Bergen, von welcher sie an die Familie Meinhold überging, in deren Händen sie noch heute unter der Firma „Mein hold L Söhne" besteht. Ebenfalls im Jahre 1493 begründete Georg Birnstiel „Key Augusti" in Erfurt seine Druckerei, die lange Zeit von ihm und dann bis 1603 von seinem Sohn gleichen Namens fort geführt wurde. Dieser wieder übergab im genannten Jahr das Geschäft seinem Sohn Heinrich Birnstiel, der unterm 13. De- cember 1603 vom Erfurter Rath eiu Privilegium auf acht Jahre erhielt, daß gewisse, in den Regesten auf dem hiesigen Stadt archiv aufgeführte Bücher nur bei ihm gedruckt und von ihm bezogen werden sollen. Obgleich er also für seine eigenen Werke eiu Privilegium beanspruchte, scheint er sich doch auch mit Nach druck beschäftigt zu haben, denn unter dem 4. April 1607 be klagte sich Abraham Lamberg in Leipzig bei dem Kurfürsten Christian II., daß in Erfurt ein Nachdruck (fälschlich sogar unter Lamberg's Verlagsfirma) eines seiner Artikel erschienen und „durch Heinrich Birnstielen, Buchhändlern daselbst hauffenweise äistrubirt *) Panzer zählt in seinen Annalen nicht weniger als 16 Ausgaben hiervon. **) Dieselben hat der gelehrte Rector Möller zu Freiberg 1726 in einem Programme über die dortige Bibliothek bekannt gemacht. 740
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