für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm -- verwandten Geschäftszweige. H e r a u s g e g e b e n von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des BorsenverUtH^ 2. Dienstags, den 7. Januar 1840. Die neue Frankfurter Speditions-Ordnung. Eine Stimme aus dem Badcnschen. Obgleich eine der Frankfurt nahe liegenden Buchhandlun gen, also wohl auch im Verdacht einer nur im Interesse die ser, so wie des eigenen votirende — ergreife ich dennoch gleich nach Empfang der Nr. 7 der Mittheilungen des W.cinheimer Vereins die Feder, um mich für den ersten*) der von Seilen des Vorstandes bekannt gcmacbten Frankfurter Vorschläge, unbedingt zu erklären. Der Preis wird nicht abschrcckcn, um welchen ein vorthcilhaftcs und mehr concentrircndcs Vcrhältniß im Spcditionsfache eintretcn soll, denn er wird im Vergleich zu den jetzigen Ucbelständcn gar nicht in Anschlag zu bringen sein. Daß die Stuttgarter Buchhändler-Zeitung gegen den Plan operircn und alles aufbieten werde ihn zu vereiteln, wollen wir ihr nicht verübeln, daß dieselbe aber wie bisher durch steigernde Verdachtsgründc diesen Operationsplan haupt sächlich durchzusühren sucht, um für ihre Ansicht zu bestechen oder zu gewinnen, das können wir außerhalb Frankfurt Woh nenden dem Weinhcimer Verein Angehörcnden nicht schwei gend hingchen lassen, indem wir Alle der besten und reinsten Absichten uns bewußt sind, die dahin führen sollen: die Ge schäfte zu vereinfachen, dieKostenzu ermäßigen und dem Süddeutschen Buchhandel sein abgesondertes Betreiben, so lange es noch abgesondert bleiben soll, wenigstens im Spe ditionsfache zu verkürzen und zu erleichtern. *) 1) Die neue Speditions-Ordnung durch einen einstimmi gen Beschluß der sämmtlichcn dabei betheiligten Handlungen und um jeden Preis cingeführt zu sehen. , 2) Die Ausführung des gestellten Antrags bis zu der näch sten Versammlung des Weinhcimer Buchhändler-Vereins zu Mainz zu vertagen, wo alsdann dieser Gegenstand einer neuen Prüfung zu unterwerfen und ein allgemein gültiger Beschluß zu fassen und durchzuführen wäre. 7r Jahrgang. Wollten wir den Baieri sehen Eorrespondcnten wider legen, der die Einrichtungen in unserm Süddeutschen Buch handel für „ganz praktisch" erkennt, so würde dies hier zu weit führen, allein sein Einwurf, daß Frankfurt „fast am Ende" des Süddeutschen Buchhandels liege und darum nicht für den allgemeinen Speditionsplatz gelten könne, bedarf einer besonder» Würdigung. Wir fragen: in welchem Theile des Süddeutschen Buch handels wird mehr Literarisches producirt, als in den Rheini schen Gegenden? und wie ,chnell kann von Frankfurt aus in alle Wcltgegenden die Verbreitung Statt finden? während Nürnberg z. B. jetzt fast ganz aus. diesem Betriebe heraus- gefallcn — Augsburg für den unmittelbaren Verkehr von jeher wenig, oder und etwa nur für den katholischen Verlag in Anschlag gekommen, und Stuttgart sich erst seil wenig Jahren durch seine bekannte productive Thätigkcit im Vcrlagsbetrieb ein Speditionsgeschäft zugelegt hat, das wohl ihm nützlich geworden, aber für den größten Theil des übri gen Süddeutschen Buchhandels von gar keinem oder nur we nigem Werth ist; insofern nämlich dadurch den Stuttgarter Verlegern zwar Gelegenheit gegeben ist, ihren Verlag desto schneller zu verbreiten — dagegen das Speditionsgeschäft nur die Kosten vermehrt, indem doch das meiste erst wieder durch Frankfurter und andere Hände geht, also doppelt und drei- ja vierfach besteuert wird. Nur für wenige Stuttgart nahe gelegene Handlungen ist die unmittelbare Spedition von daher von Nutzen, und dies Vcrhältniß wird auch bleiben, was den Würtembergischcn Buchhandel überhaupt betrifft; allein was z. B. aus derSchweiz kommt, kann weit leich ter und wohlfeiler den geraden Weg nach Fran kfurt gehen, und so vice versa, was aus den Rh e i n g ege n d cn und jenseits Frankfurt kommt. Was Baiern und die österreichi schen Grenzstädte betrifft, so war Frankfurt von jeher auch für diese der Stapelplatz und Augsburg oder Nürnberg die Speditionsplätzc. Es geschah denn aber auch nicht, daß