Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1926

Nr. 27 <R. 15). 85.- >, V. 6. 35.- Nichtmitgl. 1.6. (nurunget.) 2S0.— -- raumes.wlvie "pr«isst«igcrungen. auch obae bejoad. 0 Adrige 6.: V, 6. 240.— ^6- 130.— ^ 6. 70.—>i. »» Sin;«lsall>eder;«It vordeh. — Deiderleit-Ers.-Sri: Leipzig. SsnNi »VVA, «.»«inlo — po»1»vk.-irio.; 1S4KS — I^oi-iinpi-.: 8»inni»>-Ill>». 7 0SSK — Suokdvp»« ,14,,,»«,, 4»«», 4- 4N Leipzig, Dienstag den 2. Februar 1926. 93. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Die 2. Internationale Baufachausstellung in Turin I findet im Mai bis Juni dieses Jahres statt unter dem Protektorat Ides Herzogs von Aosta. Sie umfaßt in drei großen Gruppen: >1. die Architektur, 2. das eigentliche Baufach, 3. elektrische Au slagen. In Gruppe 1, Klaffe 3 wird die technische Litera- Itur (Bücher, Zeitschriften, Bilder, auch Äntiquaria) über das »Baufach im allgemeinen und über Architektur im beson- sderen ausgestellt werden. Zur Beschickung dieser Abteilung Iladet das Messesekretariat, vertreten durch den Vor- Isitzenden Christoforo Crudo und den Sekretär Ing. arob. lA m e d e o Lavini, auch den deutschen einschlägigen Ver - slag ein. Die Beteiligung lbedingt eine Einschreibegebühr von >100 Lire. Die Platzmiete beträgt für den Quadratmeter 50 bis 1150 Lire, je nachdem, ob Wandfläche oder Bodenfläche oder beides Iverlangt wird. Bei Beträgen von 3000 Lire aufwärts tritt eine «Ermäßigung von 10?L ein. Während der Dauer der Ausstellung «sollen Zusammenkünfte zur Besprechung folgender Fragen «veranstaltet werden: ») Wohnungsfragen, b) Unterricht im Bau- Ifach, v) Fachhygiene. — Wegen näherer Auskunft Iw ende man sich an das Messe Sekretariat Via iGoito 8, Turin (6), unter Hinweis auf Gruppe 1 sL l a s s e 3. Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Heß, Generaldirektor. Internationale Statistik der Geistesarbeit im Zähre 1924. (Übersetzung auS »Ds Droit ä'^utsnr«, Bern, Nr. 12 vom 15. De zember 1625 von Erich Koerner (Die entsprechende Statistik für das Jahr 1923 siehe Bbl. 1925, Nr. 44, 46, 48.) Einleitung. Das geistige Löben macht wieder Fortschritte. Das ist der lllgemeine Eindruck, den wir aus den uns vorliegenden statistischen iNachrichten über 1924 gewinnen. Man kann und muß sich über liese starke Lebenskraft des Geistes freuen. Denn die Umstände (sind den geistigen Arbeitern immer noch durchaus widrig. In «Frankreich wie in Deutschland ist die Lage der Schriftsteller miß- Ilich. Vielleicht sind sie bei der Unterbringung ihrer Manuskripte «weniger in Verlegenheit als vor zwei oder drei Jahren — im «übrigen wollen wir keineswegs versuchen, das zu beweisen —, aber (soviel steht fest, daß der immer habgierigere Staat sie umlauert üe der Löwe im Evangelium: qnaersns quem äevoret (suchend, oen er fressen könne)! Werden zu viel Bücher veröffentlicht? iGibt es zu viel Schriftsteller? Wir stellten uns schon vorm Jahre liefe Frage, und Clement Vautel zögert im Pariser »äournal« bei Ider Besprechung der Beschlüsse einer Versammlung von Geistes- larbeitern nicht, sie zu bejahen. »Die Lösung liegt«, schreibt er, I»in der Beschränkung der Zahl der Schriftsteller, Künstler und iFlötenbläser aller Art. Es gibt auch eine Inflation der Geistes larbeiter, und daher kommt hauptsächlich ihr Unglück. Die Erd- larbeitcr sind stark und lebenskräftig, weil es nicht genug gibt«. Sollte dies die Stimme des gesunden Menschenverstandes sein? Aber Paul Souday, von dem man sich nicht wundern wird, wenn er das Gegenteil von Element Vautel behauptet, erklärt im Pariser »Demps« in einem Artikel über den großen Jammer der Schrift steller, daß eine Verlangsamung des Geisteslebens verderbliche Folgen nach sicff ziehen würde. »Überfluß an Produktion und an mittelmäßigen Talenten«, sagt er, »ist der notwendige Fruchtboden für das Aufkeimen der Genies«. Da ist man sprachlos. Die Soudaysche Theorie ist sehr hübsch. Sie gibt dem Mittelmäßigsten Grund, sich zu bewundern. Auf diese Weise könnten wir alle Johannes der Täufer sein und das Kommen des Messias vor bereiten. Warum sich denn nicht ein bißchen Stolz aneignen? In Wahrheit würden wir uns schließlich selbst die Rolle des Pro pheten zuerteilen. Darum schnell zu den Zahlen. Vertiefen wir uns darin, um sie nicht mehr zu verlassen. In den Ländern, mit denen wir uns beschäftigen wollen*), haben die literarischen Erzeugnisse während der Jahre 1923 und 1924 folgende Ziffern erreicht: Literarische Produktion im Jahre 1923 1924 Bulgarien . . . 1997 2472 -ß 475 Dänemark . . 4281 3606 — 675 Deutschland') . . . 26399 23599 — 2800 Frankreich h . . . 9159 9403 -l- 244 Großbritannien . . . 12274 12706 -i- 432 Italiens . . . 6077 6093 16 Japan . . . 10946 13834 -i- 2888 Niederlande (örlvlcmav)") ^ „ (Uisuvsblaä)h ..... . . . 4738 4903 -i- 165 . . . 5642 6123 -i- 481 Norwegen . . . 1159 1160 -t- I Schweden . . . . 3015 3058 -t- 43 Schweiz . . . 1504 1610 -t- 106 Spaniens . . . 2528 1490 — 1038 Tschechoslowakei . . . 5669 4266 — 1413 Ungarn . . . 1762 2085 -l- 323 Vereinigte Staaten . . . 8873 9012 -l- 139 Von fünfzehn Ländern haben nur vier eine Wnahme der in ihrem Bereiche veröffentlichten Werke zu verzeichnen. Unter letz teren ist der Rückgang im Deutschen Reich am bedeutendsten. Deutschland behält trotzdem seinen Vorrang, der noch nicht bedroht scheint. Immerhin müssen wir auf die sehr bemerkenswerten Fort schritte Japans Hinweisen. Werden wir eines Tages ein außer europäisches Land den ersten Platz erobern sehen? Was denken diejenigen hierüber, die den Niedergang unseres Kontinents prophe zeien? *) Die Staaten, über die wir unvollständig imterrichtet sind, wie Chile, Danzig, Finnland, Luxemburg, Peru, Polen, Portugal, Ruß land, lassen wir hier aus. ') Die deutschen Zahlen umfassen den gesamten deutschen Sprach- bereich (Deutschland, Österreich, Deutsche Schweiz). -) Zahlen der LibUograptUs äs la Dranos. Ü Einschließlich der musikalischen Veröffentlichungen mit und ohne Text. ') Nach Lrlnüman'a alpbabstisobe lässt van Uosüsn, 1924, Zeit schriften teilweise inbegriffen. °) Nach dem llisuvsblaä voor äsn Uosüüanäsl; Zeitschriften in begriffen. °) Einschließlich der Musikwerke.