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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1926
- Strukturtyp
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- 1926-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1926
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil Unterstützungs-Verein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. Einladung zur Hauptversammlung am Dienstag, dem 23. März 1926, abends 7-6 Uhr, in Berlin im »Grünen Saal e«, Köthener Straße 38. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes über das Jahr 1925. 2. Bericht des Rechnungsausschusses. 3. Antrag, dem Vorstande Entlastung zu erteilen. 4. Wahl eines Vorstandsmitgliedes an Stelle des satzungs- -gemäß ausscheidendcn Herrn Reinhold Borstell für die Amtszeit 1926—1931. (Herr Reirchold Borstell ist satzungsgemäß wieder wählbar.) 5. Wahl eines Mitgliedes des Rechnungsausschusses an Stelle des satzungsgemäß ausscheidenden Herrn Richard Brunner für die Amtszeit 1926—1929. (Herr Richard Brunner ist satzungsgemäß wieder wählbar.) Weitere Anträge für die Tagesordnung find rechtzeitig beim Vorstande anzumelden. Kleiderablage gebührenfrei. Berlin, den 15. Februar 1926. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. vr. Georg Paetel. Max Schotte. Max Paschke. Rein hold Borstell. Friedrich Feddersen. Buchhandel und Presse. Das deutsche Buch hat zu Weihnachten seine »Saison« und zu Ostern eine Nachsaison; denn es ist bei uns nun einmal Tradition geworden, meist nur zu Weihnachten und zur Konfirmation Bücher zu verschenken. Die letzte Weihnachtssaison des deutschen Buches ist infolge der allgemeinen Geldknappheit ziemlich mäßig ausgefallen, und man überlegt in den Kreisen des deutschen V-er- lagsbuchhandels, welche Gründe außerdem wohl maßgebend sein mögen, daß das Buch noch bei weitem nicht wieder in dem Maße wie früher den Weg in die Hand des Käufers findet. Wenn man die Zahlen der Bücherproduktion im Jahre 1925 liest, so darf man billig erstaunt fein über die Summe von Wagemut und Idealismus, die der deutsche Verlagsbuchhandel auch heute noch trotz der Ungunst der Zeiten aufbringt. Denn es gehört heute eine viel sorgfältigere Kalkulation und eine viel sorgfältigere Berech nung der Absatzfähigkeit eines Buches, eine viel feinere Abstimmung des Preises auf die Kaufkraft der Schichten, für die es bestimmt ist, dazu, um nicht schließlich auf unverhältnismäßig großen Mengen bedruckten Papiers sitzen zu bleiben, mit denen viel mehr Kapital verloren geht als früher. Wesentlich ist dabei, daß ein neues Buch nicht nur im Schau fenster und auf dem Ladentisch liegt, sondern daß von ihm öffentlich die Rede ist. Und reden soll nach dein Wunsche des Verlegers vor allem das Organ der öffentlichen Debatte, das täglich zu uns allen spricht: die Zeitung. Mit der Tagespr-esse in engere Fühlung zu treten und sic intimer für das deutsche Buch zu interessieren, ist deshalb auch der Zweck eines geselligen Abends gewesen, den der Leipziger Buchhandel iin Dezember vorigen Jahres (s. Bbl. 1925, Nr. 282) veranstaltet hat. In dem dabei gehaltenen Vortrage ist manches Interessante über die Lage und den Wiederaufbau des deutschen Buchhandels gesagt worden, und die sich daran anknüpfende Debatte brachte mancherlei Vorschläge zutage, wobei es allerdings bedauerlich blieb, daß die Feuilleton- redakteure der Leipziger Presse an jenem Abend ausnahmslos fehlten. Wesentlich ist bei solchen Aussprachen der Austausch von Erfahrungen, die mau auf beiden Seiten gemacht hat. Wer dreißig Jahre lang am Redaktionstisch großer Tages zeitungen gesessen hat, hat dabei vor allem die Erfahrung der »ewigen Wiederkunft« gemacht, daß sich nämlich Jahr für Jahr dieselben Erscheinungen wiederholen, die, wie gesagt, ldamit Zu sammenhängen, daß der deutsche Buchhandel vorwiegend für die Saison, für das Weihnachtsgeschäft arbeitet. Ende September und im Oktober fangen die Wässer an zu rinnen. Man -beginnt zu sichten und legt die Bücher beiseite, die sich des Lesens zu lohnen -scheinen, und faßt den heiligen und ernsten Vorsatz, diesmal der Bücherflut wirklich Herr zu werden. Aber selbst der größte Schncllarbeiter kann täglich im besten Fall nur ein Buch lesen, das sind von Oktober bis Weihnachten höchstens 75 Bücher, voraus gesetzt, daß -es sich nicht um umfangreiche wissenschaftliche Werke, historische Gesamtdarstellungen und dergleichen handelt. Wer aber, mit der Bücherbesprechung betraut, Hunderte von Neuer scheinungen auf den Tisch gelegt bekommt, ist von vornherein, auch wenn -er über die größte Routine verfügt, zur Oberflächlichkeit verurteilt. Im November steigt danu die Flut und wächst um -die Wende des Monats zu einem reißenden Strom, der über die Ufer tritt. Wortlos legt der Redaktionsdiener jeden Morgen die eingelaufenen Pakete aus -den Tisch, man beginnt die Übersicht zu verlieren, liest dieses und jenes Buch an, muß -sich einstweilen mit Stichproben begnügen, eine schärfere Sichtung wird schon in Rück sicht auf den für die Bücherrubrik zur Verfügung stehenden Raum nötig. Dabei kommen Briefe von den Verlegern, daß sie es gern sehen würden, wenn das Buch in einer Sonntagsnummer ein oder zwei Wochen vor Weihnachten besprochen würde. Schließlich haben alle denselben Wunsch. Dann kommt in der letzten Woche vor Weihnachten der Nachtrab, der sich dadurch auszeichnet, daß die ihm beigelegten Waschzettel meist mit den Worten beginnen: Ge rade noch rechtzeitig vor Weihnachten . . . über diese Rechtzeitig keit am 20. Dezember hat der Redakteur seine eigene Meinung angesichts der kategorischen Erklärungen des Verlages: Nun aber Schluß mit den Bücherbesprcchungen, wir haben dafür schon sehr viel mehr Raum her-gegeben, als beabsichtigt -war. Und so geht es dann ein Jahr wie das andere. Angesichts einer unlösbaren Aufgabe und bei der Unmöglichkeit, sich auch nur noch oberflächlich mit dem Inhalt dieser Büchermass-en ver traut zu machen, wird zum Waschzettel gegriffen, er wird zusam- mengestrichen, und was nicht mehr untergebracht werden kann, bleibt unerledigt. Nach Weihnachten laufen dann die bekannten empörten Briefe ein: Wir sandten Ihnen am 10. Dezember das und das Buch und verstehen es nicht . . . Unter dieser leidigen Praxis, die Herausgabe neuer Bücher in die letzten Wochen vor
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