für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Ge teh äkts? weige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^-32. Freitags, den 20. April 1838. Buchhandel. Angelegenheiten des Frankfurter Buchhandels. In Nr. 20 und 21 dieser Blätter haben die Antiquare St. Goar und Jos. Baer, Erstecer einenoth'gedrungene Entgegnung, Letzterer eine Würdigung unserer Er klärung abdruckcn lassen, und uns in denselben mit ziemlich leidenschaftlichen Ausdrücken gehässige und durchaus fremde Begriffe unterlegt, gegen die wir glauben uns hiermit ver wahren zu müssen. Es wird uns Niemand zumuthcn, auf dem von Oben erwähnten betretenen Felde den Kampf sortzusetzcn und mit ihrer Waffengattung zu streiten. — Nein, wir werden, auf unserem bisher inne gehabten Boden der Wahrheit und ru higen Prüfung der Sache verbleibend, nur einstweilen das jenige beleuchten, was, ohne in näheres Detail einzugehen, einer sofortigen Erwiederung bedarf. — Die von uns in Nr. 17 d. Blätter zugesagte rcsumirendeAbwehr aller unserer Widersacher wird jenes nicht vermissen lassen und der, zu unserer Freude nur geringen, Anzahl der Letzteren, sowie der Gesammtmassc Gleichdenkender hinreichend beweisen, daß wir unser bisheriges durch die Noch gebotenes Auftreten zu rechtfertigen wissen. Es beschuldigen uns die Antiquare des Brodneids und ungebührlicher Eingriffe in die freien Dispositionen der Verleger, und vergessen in Betreff des ersteren , daß wir sie, obgleich von umliegenden Orten nach und nach sich hier fest- sehcnd, jahrelang als Antiquare ihr Geschäft betreiben sahen, ohne im Entferntesten oder in anderer Weise davon Notiz zu nehmen, als daß wir die mchrerwähnten, leider bis jetzt ohne Erfolg gebliebenen Schritte gethan, sie vom zicm- Sr Jahrgang. lieh großartigen Vertriebe des Nachdrucks abzuhalten. — Etablissements mit unseren, d. h. bu chhän d lerisch en Principien haben wir nie Etwas in den Weg gelegt, son dern uns einfach darauf beschränkt, die Begründer neuer ^Geschäfte und die sie unterstützenden Verleger ihre Erfah rungen machen zu lassen. — Brodneid! das leicht hingeworfcne, nicht immer leicht zu beweisende Wort, hat uns demnach in unseren bisherigen Schritten wohl schwerlich geleitet. — Wäre dies der Fall, dann träfen dieselben nicht blos die Genannten, sondern auch das Haus Wimpfen und Goldschmidt hier. Dasselbe treibt bekanntlich solide und bedeutende Antiquar-Geschäfte, ist, wie wir in Erfahrung brachten, zum Buchhandel con- cessionirt, hat jedoch bei uns nie Beschwerden veranlaßt ähnlich denen, welche unsere erste Erklärung gegen die An tiquare Baer u. St. Goar veröffentlicht hat; wir haben allen Grund, jene Firma zu achten und sprechen dies hier gern und ohne Hehl aus. -- Warum wir aber die Antiquare Baer und St. Goar nicht als Buchhändler anerkennen wollen, ist abermals kein Brodneid! — Was uns als Buchhändler von ihnen unter scheidet und trenntest, einfach gesagt, die Doppelweise ihres Ge schäfts-Auftretens, nach welcher sie sich zwar Antiquare und Buchhändler nennen, jedoch nur als erste re handeln, indem sie die von ihnen öffentlich angezcigten Bücher, ohne Rücksicht ob alt oder neu, nur zu Antiquar-Preisen seilbic- tcn, und nach Umständen heute ein Geschäft mit dem Ori ginal-Verleger, morgen mit dem Nachdrucker abschließen. — Belege bcizubringen dürfte uns nicht schwer fallen. — Daß endlich die Antiquare Baer u. St. Goar unsere Schritte in den Augen der Verleger verdächtigen wollen, 58