Deutschen Buchhan und für die mit ihm verwandten Getchäktsjweige. d Hcrausgegebcn von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^§1Ä3. Dienstags, den 27. November 1838. Gesetzgebung. Das in Nr. 83 dies. Bl. angezeigte Verbot von Kästner, der große Streit über gemischte Ehen. Regens burg, Manz. wurde von der Venerischen Regierung wieder aufgehoben*). Subscriptions -Unfug. In Nr. 87 des Börsenblattes, S. 2029, befindet sich eine aus der Leipziger allgemeinen Zeitung entlehnte, von hieraus daticte Notiz über die Art und Weise, wie ein Herr G. (Glocckner in Berlin) Subscribenten auf den bei ihm erscheinenden „Erzähler in Berlin" sammeln und fes seln läßt; — der Schauplatz eines kürzlich hierüber ent standenen Protestes ist das benachbarte Maricnwerder, und da ein dortiger Freund mir so eben Ausführliches über diese Angelegenheit mittheilt, so laste ich solches hier folgen. Jener Freund schreibt mir: „Wie sehr man sich bei Subscriptionen vor Schaden zu hüten habe, davon ein Beispiel, welches in diesem Augenblick Gegenstand des Verdrusses vieler hiesigen Ein wohner ist. Im Mai d. I. erscheint ein Reisender der Verlagshandlung Joh. Dav. Wilh. Glocckner in Ber lin, und legt dem Publikum einige recht saubere Lithogra phien, so wie den Subscriptions-Zcttel auf ein dazu ge höriges Tagesblatt, „der Erzähler" betitelt, mit der Einla dung zur Thcilnahme gegen einen Beitrag von 2 H sA. für *) Ein etwas unfreundlicher Brief des Herrn Verlegers veranlaßt die Red. d. BI- zu Wiederholung der Bitte, ihr von solchen Vorfällen gütigst Nachricht zu geben, da sie na türlich nicht Alles wissen kann, was sich in der Ferne zuträgt. 5r Jahrgang. jedesWochcnstückvor. Beiden Beamten geschieht dieseVor- lcgung in dem Geschäfts - Locale und zu einer Zeit, wo jeder Beamte mit seinen Dienstgeschästen vollauf zu thun hat, daher findet dieselbe wenig Aufmerksamkeit; doch ge lingt cs dem jungen Merkur, sich hier mehr als dreißig Unterschriften zu verschaffen, ohne daß es nur einem Abonnenten eingefallen wäre, sich genauer nach dem Un ternehmer zu erkundigen. Mit der Bemerkung, daß jedem Theilnehmer die regelmäßig erscheinenden Hefte auf Ver- ! langen durch einen besondern Boten, gegen eine Kostener- I Höhung von 6^. pro Heft zugeschickt werden würden, em pfiehlt sich der Jünger ihrem ferncrn Wohlwollen bestens, und entfernt sich. Nach einiger Zeit erscheint ein Bote derselben Vcrlagshandlung, schwer bepackt mit dem halb jährigen Flciße seiner Handlung, in demselben Geschäfts- localc, und äußert den Wunsch, sich hier seiner Bürde entlasten und dafür die gezeichneten Beiträge empfangen zu dürfen, was aber unstatthaft befunden, und er nach den Wohnungen der Beamten gewiesen wird. Dies nimmt der Jüngling aber übel, thut nicht, wie ihm geheißen, son dern zeigt seiner Handlung das Geschehene an. Diese läßt schnurstracks so und so viel Klagen wegen Nichter füllung der Subscriptions-Verbindlichkeit gegen die Abon nenten drucken, und reicht solche oitissiins dem hiesigen Obergcrichtc mit der Forderung des doppelten Subscri- ptions-Beitrages auf die Dauer von 10 vollen Jahren und 5 proccntigen Verzugszinsen für die rückständigen Bei träge ein. Natürlich wirken diese Klagen drastisch auf die Erinnerungskraft der Verklagten, und es kommt, was sie nie geahnt, zu ihrem Bewußtsein, daß sie sich zur Empfangnahme eines Exemplars jenes Tageblattes, 187