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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1877
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthnm des BörscnliereinS der Deutschen Buchhändler. 25. Leipzig, Mittwoch den 31. Januar. -—- 1877. Nichtamtlicher Theil. Zur hundertjährigen Jubelfeier der känigl. Hosbuchdruckerei von k. C. Mcinhold L Söhne in Dresden. In Dresden fand die Buchdruckerkunst erst 1524 Eingang, nachdem Sachsen bereits zu Merseburg, dann in Leipzig, Witten berg, Eilenburg und Grimma thätige Pressen, namentlich im Dienste der Reformation besaß. Im genannten Jahre berief Herzog Georg zum Drucke von Gegenschriften den Buchdrucker Wolfg. Stöckel von Leipzig nach Dresden; doch wurden unter Herzog Moritz noch Ver ordnungen re. in Leipzig gedruckt. Erst 1568 ward wieder Matthäus Stöckel zum Hofbnchdrucker ernannt. Unter seinem Nachfolger Gimel Bergen, welcher 1590 eine Druckprobe von 12 verschiedene» deutschen, 5 lateinischen, griechischen und hebräischen Schriftarten ausweisen konnte, ward die Hofbuchdruckerei nach Annaburg verlegt, aber schon 1591 war seine Firma wieder „Dreßden", und zwar „aus der Moritzstraßc". In der Bergen'schen Familie, welcher auch Joh. Riedel (seit 1693) und Joh. Conr. Stößel (seit 1716) an gehörten, verblieb die Hosbuchdruckerei, bis von der Wittwe des letzteren und deren Geschäststheilhabcr Joh. C. Krause im Jahre 1 777 am 28. Januar Carl Christian Meinhold dieselbe unter seinem Namen übernahm; nach dem Tode der Wittwe Krause ward ihm auch 1784 das Prädicat eines Hofbuchdruckers. Gerade im dritten Jubeljahre der Erfindung Gntenberg's, 1740 am 13. April zu Maricnberg als Sohn eines Schichtmeisters und Steigers geboren, hatte derselbe von 1755 bis 1759 die Buch druckerkunst in Leipzig erlernt, war von da 1763 zu Wilh. Har- peter nach Dresden und am 24. Januar 1768 als Factor in die Stößel-Krause'sche Hosbuchdruckerei eingetreten; diese und Krause's nebenbei bestehende eigene Druckerei beschäftigten kaum vier da malige Handpressen. Hochgestellte Männer unterstützten jedoch das Streben des Unbemittelten und zu Ansang des jetzigen Jahrhunderts zählte die Meinhold'sche Hosbuchdruckerei bereits 15 in voller Thätigkeit befindliche Pressen und beschäftigte über 50 Personen. Nächst glücklichen Verlagsnnternehmungen waren auch andere elegant hergestcllte Werke, die sächsischen und polnischen Casscn- billets und Staatspapiere ans Meinhold's Osficin hervorgegangcn, er führte die geschmackvollen Didot'schen Lettern ein, lieferte auch den ersten Notendruck in Dresden. So vom Erwerbe bürgerlichen Wohlstandes gesegnet, hatte der anspruchslos wirkende Mann die Freude, nicht allein seinen armen Eltern, sondern auch seiner Vaterstadt Marienberg, letzterer durch Stiftungen, sich wohlthätig erweisen zu können; ebenso segnet die 1768 von ihm gestiftete „Allgemeine Buchdrucker-llnter- stützungs-Casse zu Dresden" noch heute sein Andenken. Im Jahre 1809 feierte Carl Christian Meinhold sein 50jähriges Buch drucker-Jubiläum und verstarb am 5. Januar 1827 als einer der geehrtesten Bürger Dresdens. Bierundvierzigster Jahrgang. Vermählt hatte er sich 1777 mit Concordia Schnabel, Tochter des chursächsischen Hosküchenmeisters, und seinen ihm verbliebenen Söhnen Christian Immanuel, Carl Traugott und August Fer dinand schon 1816 die Führung der Geschäfte übergeben, nachdem dieselben 1810 zu Hosbuchdruckern ernannt worden waren. Wäh rend Carl Traugott 1826 die früher Gerlach'sche Buchdruckern er kaufte und nur in Bezug aus seine 1819 begonnene Steindruckcrei mit der Hosbuchdruckerei in Verbindung blieb, und da August Fer dinand bereits 1830 verstarb, so tritt nur Christian Immanuel, Vater des jetzigen Besitzers, als Inhaber der nun C. C. Meinhold L Söhne lautenden Firma unserm Interesse näher. Christian Immanuel Meinhold, am 25. December 1784 geboren, hatte sich unter der Leitung seines Vaters, dann in der Karl Tauchnitz'schen Osficin zu Leipzig ausgebildet und zunächst 1806 die Harpeter'sche Rathsbuchdruckerci erworben, mit Vater und Brüdern auch zugleich die Hosbuchdruckerei gemeinsam ver waltet, bis er nach deren Tode dieselbe allein übernahm. Zur stetigen Erweiterung derselben ward 1826 eine Schriftgießerei er richtet, auch 1835 eine Stercotypengießerei damit verbunden. Die bis jetzt hölzernen Pressen wurden mit vier eisernen vermehrt und 1839 begann die erste Schnellpresse zu arbeiten. So stand die Firma in steigender Achtung da, als unter dem Vorsitze ihres Inhabers im Jahre 1840 am 21.und22.Jnli das Gntenbcrgssest gefeiert wurde. Zu bleibendem Andenken an die Säcularseier begründete Christian Jmmannel Meinhold die „Gntcnbergsstistnng" und erst neuerlich ist dieselbe mit der von seinem Vater gestifteten „Unterstützungs- Casse" vereinigt worden. Bei seinem 50jährigen Jubiläum, am 25. September 1856, ehrte ihn die Dresdner Buchdruckergescllfchast mit einem solennen Fackelzuge und auch bei seinem Tode, den 4. December 1861, bezeigte es sich, wie allseitig er geliebt und geachtet war. Darum vermochten auch die zahlreichen Mitglieder jener Casse den Gedenktag des 100jährigen Bestehens derselben, der im Jahre 1868 festlich begangen wurde, nicht anders, als mit dankbarer Feier an den geschmückten Gräbern der wohlthätige» Stifter dieses Jubiläum zu beginnen. Als Theilhaber an der Hosbuchdruckerei hatte sich auch Ernst Werner, als ein Tochtersohn der Familie angehörig, mehrfach verdient gemacht; im Jahre 1855 aber traten die Brüder Theo dor und Julius Meinhold in den alleinigen Besitz des auch als Verlagsbuchhandlung immer bedeutender gewordenen Geschäftes. Mit Ansang des Jahres 1875 zog sich der crstere zurück und gegen wärtig ist csHerrJulius Mcinhold, welcher mit Unterstützung bewährter Dircctions- und Arbeitskräfte den umfangreichen Be trieb leitet. Es galt gewiß regste, umsichtigste Thätigkeit, um sich stets aus der Höhe typographischer Leistungen auszuzeichnen; denn 54
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