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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1870-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1870
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- Deutsch
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Erscheint außer Sonntag» täglich. — Bi» früh S Uhr eingehende Anzeigen kommen in der nächsten Nummer zur Aufnahme. Börsenblatt für den Beiträge für daS Börsenblatt sind an sie Redaction, — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des BörsenvercinS der Deutschen Buchhändler. 3. Leipzig, Mittwoch den 5. Januar. -v—- 1870. Wegen des Erscheinungsfcstes erscheint die nächste Nummer am Freitag den 7. Januar. Nichtamtlicher Theil. Die Nürnberger Buchhändler-Familie der Koburger. II?) Was nun den Verlag betrifft, so entspricht es den wenig com- plicirten Literaturvcrhältnissen der Zeit im Anfänge der Buchdrucker kunst, daß Druck und Verlag in Eines Hand vereinigt blieb, daß der Drucker das Buch, welches er für sein Geld hergestellt hatte, auch selbst auf irgend eine Weise dem Handel zu übergeben suchte. Diesen Gcschäftsmodus findet man von dem älteren Anthoni bis zum Ausgange des fünfzehnten Jahrhunderts festgehaltcn; erst um die Scheide des Jahrhunderts sieht man fremden und eigenen Druck nebeneinander gehen, während das zweite Jahrzehend des sechszehn ten Jahrhunderts die Trennung von Druck und Verlag unter An thoni des Aeltcren Nachfolger durchgeführt zeigt. Bei der Wahl des zu druckenden Gegenstandes mag wohl zunächst das eigene Er messen des Druckers maßgebend gewesen sein. Man erkennt aber auch, daß neben dem eigenen Interesse des Druckers bei der Pro duction bald die Interessen Anderer mit ins Spiel gekommen sind; die Nennung des Namens Von Nichtbuchhändlern in Vorreden und SchlußschriftcnKoburgcr'scherVerlagswerke weist auf dieTheilnahme jener bei der Instandsetzung dieser Werke hin. So findet man unter anderm erwähnt, daß Koburger die Schcdel'sche Chronik 1493 „all intuituw et preoe8 provickorum oivium (auf anregung und be- gcrn der crbern und Weyscn) Lsbaläi Lebro^er et LobaMiaui Xamermkütitsr" gedruckt habe, daß ferner das „Diiloßium sirimas 1498", das Werk Imäovioi äs krussiu „all preess kiutruw mi- norum ibiclew (dlorimkerAns) oommoraritium" unter die Presse gekommen sei, sowie daß endlich auf H. Florian Waldaus von Wal- denstcin's, Statthalters der oesterr. Schatzkammer zu Jnspruck Vor stellung König Mar den älteren Anthoni mit dem Druck des „Puch der Himlischen offenbarung der heiligen Wittiben Birgittc von dem künigreiche Sweben 1502" sowohl in der lateinischen Ausgabe (1500) als auch in der deutschen (1502) beauftragt habe. In Be treff der deutschen Bibel von 1483 schreibt Hieronymus Mone- tarius de Feltkirchen in einem als Elogium auf Hartm. Schedel dem Handexemplare von dessen Chronik beigehefteten Briefe über die Künstler der Bibel: ,,uä Mandatum Nuximilinni Romauorum rs^m iuvietissiwi uovi vetoriscsns tsMsmanti ÜAurns iu llno8 Iik>rc>8 pinxeruut," Neben einer solchen im Stillen thätigen Verlagsrheil- nahme Privater, die ein künstlerisches oder sonstiges sachliches In teresse verräth, geht jedoch später noch ein geschäftlicher, den kauf männischen Gewinn bezweckender Cvmpagnieverlag. Entweder machte der Verleger mit dem Drucker gemeinschaftliche Sache, wie dies z. B. bei der von Johannes Grieningcr zu Straßburg „com- luauibu8 llolinuuiü LioborAer imponsm " gedruckten Ausgabe des Ptolemaeus 1525 der Fall gewesen ist, oder zwei Verleger einigten sich über gemeinschaftliche Herausgabe eines Werkes, wie man dies bei dem von Thomas Anshelmus zu Hagenau gedruckten Plinius 1518 findet, der von Johannes Koberger und dem Wiener Buch händler Lucas Alantsee auf gemeinschaftliche Kosten herausgegeben worden ist. Den älteren Anthoni trifft man schon frühzeitig unter eigcnthümlichcn Verhältnissen in einer Gemeinschaft mit der Baseler Druckergesellschaft, als dessen hervorragendstes Mitglied zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts der bekannte Johannes Amerbach gilt. Es ist bereits erwähnt, daß Koburger zwei große Bibelwerke 1498—1502 und 1504 in Basel hat drucken lassen, und zwar durch Joh. Amcrbach, wie cs heißt; eine Epistel des Leontorius in der Ausgabe von 1504 zeigt aber, daß sich hinter Amerbach's Na men die aus Amcrbach, Johannes Petri und Johannes Froben be stehende Druckergesellschaft birgt, mit der aller Wahrscheinlichkeit nach auch Koburger seit dem Aufgeben der eigenen Druck- und Ver- lagsthätigkeit 1504 in engere und lebhaftere Verbindung getre ten ist. Man sieht, daß fast alle geschäftliche Formen, unter denen sich im modernen Leben der Verlag gestaltet hat, schon bei den Kobur- gern vorgebildet gewesen sind; die Koburger haben die Conjunctur zeitlicher, geschäftlicher und persönlicher Verhältnisse, von denen jene Formen abhängen, wohl zu beachten verstanden. Ein solches Ver- ständniß verdankten sie dem Umstande, daß sie, was vor allen von dem älteren Anthoni gilt, auf der Höhe der Zeit standen. Dies zeigt sich bei dem älteren Anthoni gerade recht deutlich in der Wahl seiner Verlagswerke, unter denen die Bibel, worin gewissermaßen die Scholastik der Vergangenheit, der Humanismus der Gegenwart und die Reformation der Zukunft sich die Hand reichen, die vorzüg lichste Stelle einnimmt. Auch im Verlage des jüngeren Anthoni spielt die Bibel eine hervorragende Rolle. Obgleich man jetzt inBe- tracht derungeheuren, ja fast unberechenbaren Zahl der Bibelausgaben, welche von der Presse namentlich auf Veranlassung der verschiedenen Bibelgesellschaften hervorgebracht worden sind, bei der Schätzung dessen, was die Bezeichnung eines umfänglichen Bibelwerkcs ver dient, einen ziemlich hohen Maßstab anzulcgen das Recht hat, so kann man doch nicht ohne besondere Anerkennung auf die große, für 5 -) 1 S. Nr. 1. Siebenunddreißigster Jahrgang.
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