für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgcgcben von den Deputieren des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 6. Freitags, den 6. Februar 1835. Bekanntmachung des Börsenvorstandes. ^chon vor esiiigm Wochen ist mir die Nachricht zugekonimen, daß sich in Paris eine Gesellschaft gebildet habe, um sämmtliche deutsche Klassiker nachzudrucken und damit, wo möglich, alle Lander der Welt zu überschwemmen; die Quellen, aus welchen sie kam, ließen keinen Zweifel an deren Richtigkeit zu, und ich mußte es natürlich für meine heilige Pflicht halten, diejenigen Schritte bei den höchsten Behörden des preußischen Staates zu thun, welche geeignet schienen, ein allgemeines Verbot dieser Nachdrücke innerhalb der deutschen Bundesstaaten zu erwirken. Dies ist bereits am 23. Decbr. v. I. geschehen, und wenn auch für jetzt eine Mittheilung über den Erfolg meiner desfallsigen Eingabe noch nicht zu geben ist, so darf ich doch vorläufig versichern, daß sich die dabei Betheiligten den besten Hoffnungen überlassen dürfen. — Inzwischen fehlte bis jetzt immer noch eine gedruckte und also authentische Ankündigung jenes unheilvollen Unternehmens. Diese ist mir gestern zugekommen, und ich beeile mich, meinen Herren College» einen gedrängten Auszug des wesentlichen Inhaltes derselben mitzutheilen. Der Anfang lautet also: Prospectus über die mit dem 1. April 1835 beginnende Herausgabe einer Bibliothek deutscher Clas- siker. — Bibliothek der deutschen Classiker, eine vollständige Gesammtaus- gabe ihrer Werke, erläutert durch die zu ihrem Verständnisse nothwendigen Kommentare, ihre Lebensbeschreibungen und die über sie erschienenen Kritiken; herausgegeben von einer Gesellschaft Gelehrter; in Lexikonformat auf Velin papier der Band zu 50 Bogen, in elegantem Umschlag geheftet: 10 Fr. — Paris, 1835, beginnend mit Goethe's sammtlichen Werken in 5 Bänden, Jean Paul's sammtlichen Werken in 6 Banden; nun folgt in drei, in deutscher, französischer und englischer Sprache, neben einander gedruckten Ko lumnen zunächst eine Lobrede auf die deutsche Literatur, Ergießungen über die Zerstückelung des 2. Jahrgang. 10