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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1875
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1875-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1875
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigentum» de« Bärsenverein« der Deutschen Buchhändler. ^7 101. Leipzig, Dienstag den 4. Mai. 1875 Amtlicher Theil. Verhandlung der Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler am Sonntag Cantate, den 25. April 1875. Die diesjährige Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, zu welcher statutenmäßig in dem Börsenblatte sür den Deutschen Buchhandel und außerdem noch durch Karten cingeladeu worden war, wurde von dem Vorsteher, Herrn Adolph Enslin aus Berlin, nach II Uhr Vormittags eröffnet, nachdem die cintrctendcn Mitglieder des Börsenvereins vorher ihre Wahlzettel ausgesüllt und in dem dazu am Eingänge des Saales ausgestellten Wahlzettelkasten in Gemäßheit tz. IS. der Statuten eingelegt hatten. Der Ansang der heutigen Versammlung war der Jubelfeier des fünfzigjährigen Bestehens des Börsenvereins gewidmet, welche durch einen Festgesang des Thomaner Chor cingeleitet wurde, woraus die diesem Protokolle augehängte Festrede des Herrn Vor steher folgte und von Sr. Exccllenz dem Herrn Staatsminister von Gerber mit folgenden Worten erwidert wurde: Meine hochgeehrten Herren! Gestatten Sie mir ein paar Worte des Dankes dafür, daß der Vorstand Ihres Vereins mir durch die an mich ergangene Einladung die Füglichkeit gewährt hat, an der Feier dieses Tages theilzunehmen. Ich spreche aber zugleich ini Namen der Sächsischen Regierung, welche, wie Ihnen bekannt, schon von Beginn des Börsenvereins au ihm ihre lebhafte Theilnahme zugewendct, und diese Theilnahme während des halben Jahrhunderts seines Bestehens ihm unveränderlich bewahrt hat. Die Sächsische Regierung schickt Ihnen heute ihren wärmsten Glückwunsch, den lebhaften Wunsch, daß der Börsenvcrein, wie bisher, auch in unabseh barer und unbegrenzter Zukunst seine segensreiche Wirksamkeit sortsctze. Sie ist stolz daraus, daß dieser bedeutende, großartige Verein den Sitz seiner Thätigkcit in unserem Leipzig hat, in der Stadt des Buchhandels und der Gelehrsamkeit. Wer könnte auch dieser Feier ohne innige Theilnahme beiwohnen? Handelt es sich doch darum, daß eine große und bedeutende Corporation, welche einen ganzen Stand unseres deutschen Vaterlandes umfaßt, trotz der Wcchsclsällc der Zeit nun ein halbes Jahrhundert besteht und heute an ihrem Jubeltage in ungebrochener Kraft dasteht, in ihrer Gesundheit den Beweis ihrer Berechtigung erbringend. Wenn man erwägt, wie leicht es jetzt ist, sür große gemeinnützige Unternehmungen eine Association zu gründen, wird inan leicht den Maßstab vermissen sür die Schwierigkeiten, welche vor sünszig Jahren überwunden werden mußten, um ein derartiges Ziel zu erreichen; daher danken wir heute den patriotischen Männern, die damals der Ausgabe sich unterzogen, aus freier Entschließung ein Werk zu stifte», das noch blüht und seine Urheber lobt, eine Gesammtorganisation des Buchhandels sonder Gleichen, eine gesunde Gliederung, die Schaffung eines Einheitspunktcs sür gemein sames Streben und gemeinsame Arbeit. Ich glaube, Niemand kann ohne innere Bewegung und Theilnahme das Buch aus der Hand legen, das der Vorstand für diesen Tag hat verabreichen lassen. Es ist zugleich eine Ehren- und Gcdächtnißtasel der wackeren Männer, welche sich Verdienste um den Verein erworben, ihm hingebendc Arbeit gewidmet haben. Ehre ihrem Namen! Wenn schon dies die Sympathie jedes Gebildeten gewinnen muß, so gibt es doch auch uoch andere Ansichtspunkte, welche die Theilnahme aller Gebildeten und namentlich aller Deutschen Hervorrufe», und cs hat bereits Ihr Herr Vorsitzender das Wichtigste, was in dieser Beziehung gesagt werden kann, ausgesprochen. Der Buchhandel unterscheidet sich sehr wesentlich von anderen Handelsgeschäften, sowohl in Bezug auf die Bctricbs- sorm, als in rechtlicher Hinsicht und in ökonomischer Hinsicht. Es wird mit Recht hcrvorgehobcn, daß, wenn er auch eine» größeren Boden hat und eine Reihe von wohlbegründeten Existenzen ausweisen kann, er sich doch dadurch sehr von anderen Handelsgeschäften unterscheidet, daß er nicht wie diese über Nacht großen Rcichthuni bringt. Die Speculation soll und kann dem Buchhandel nicht fern sein, aber der echte Buchhandel weiß, daß die Speculation nicht nur dem Geldgewinn dient, sondern im Dienste der edelsten Interessen der Menschheit steht. Ich glaube, daß in dem Maße, als diese Eigeuthümlichkcit des Buchhandels beherzigt und diese Charakterisirung des Buchhandels ins Auge gefaßt wird, das Bewußtsein seiner Würde, seiner Ehre und seiner Weihe wächst. Wer mit unserer Literatur vertraut ist, weiß, welche Bedeutung der Buchhandel für die Pflege und Erhaltung unserer Literatur hat, und begreift es, wenn man behauptet, daß unser Buchhandel ein wahrhaft nationaler ist. Wenn ich nicht fürchtete, gerechte Empfindungen zu verletzen, könnte ich leicht eine Reihe von Namen aus der Mitte der hier Anwesenden nennen, welche ihren Geschästsberus zugleich als einen Dienst im nationalen Interesse auf fassen. In dieser Richtung ist der Börsenvcrein ganz besonders thätig gewesen. Sie ist einer der treibenden Gesichtspunkte seiner Stif tung und seiner Thätigkeit gewesen, und wird es ferner sein. Ich erinnere nur au das, was Sie in dem schon erwähnten Buche lesen können; ich erinnere an die Sitzungen des Börsenvereins vom Jahre 1827, und das literarische Ehrengericht, in welches sich damals der Verein aus Antrag des unvergeßlichen Perthes verwandelte. Ich bin überzeugt, daß namentlich dieser Gesichtspunkt cs ist, der die allge meinen Sympathien und die Theilnahme am heutigen Feste hervorrust. Gewiß wird in den weitesten Kreisen das Gefühl rege sein, heute gweiundvierzigster Jahrgang. 210
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