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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-12-19
- Erscheinungsdatum
- 19.12.1883
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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ikrlchetnt allster vonnjägi »glich. — Bi» früh !» Uhr «In- gehende Anzeigen kommen in der Regel u. nxnn Irgend möglich in der niichsten Nr. zur Aufnahme. Börsenblatt für den Beitrüge sllr da» Börsenblatt stnd an die Redaktion — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum der Bürseuvereinr der Deutschen Buchhändler. 293. -— Leipzig, Mittwoch den 19. December. -— 1883. Nichtamtlicher Theil Zur gegenwärtigen Lage des deutschen Sortimentsbuchhandels. Von vr. Dzi atzko, Oberbibliothekar in Breslau. (Aus den „Preußischen Jahrbüchern".) (Schluß aus Nr. 291.) Vor diese Frage gestellt, möchte ich nun im Interesse nicht etwa der bedrohten Sortimenter, welche mir persönlich nicht näher stehen als jene sogenannten „Schleuderer", sondern vor Altem des bücherbedürftigen und -kaufenden Publikums nachdrücklich für die Erhaltung eines gesunden, solide basirten Sortimentsbuchhandels eintreten. Noch immer hat das Publicum ein lebhaftes Interesse daran, die neu erschienene Literatur derjenigen Gebiete, welche es zunächst angehen und aus denen es am ehesten Ankäufe zu machen geneigt ist, regelmäßig durch Autopsie kennen zu lernen oder auch bei Einzelläufen sogleich mehrere Werke der gleichen Art zur Aus wahl vorgelegt zu erhalten. Auch müssen wir befürchten, daß die einzelnen Großfirmen, nachdem sie mit Hilfe der Concnrrenz den kleineren Sortimentsgeschäften den Garaus gemacht haben, den Bücherkäufern wieder andere Preise dictiren werden ohne Concur- renz. Publicum und Verleger, von deren Verhältniß zu dem Sor timenter oben bereits die Rede war, sollten also, so viel an ihnen liegt, in gleicher Weise die Hand bieten zum Schutze der bedrängten Sortimenter, wenn schon diese daneben es an eigener Energie, Fin digkeit und Tüchtigkeit nicht fehlen lassen dürfen. Mit den alten Mitteln der unveränderten bisherigen Orga nisation werden sie, wie wir sahen, ihren alten unveränderten Auf gaben nicht gerecht werden, den Kampf um die Existenz mit den „Schleuderern" auf die Dauer nicht führen können. Woher aber die Waffen zu einem erfolgreichen Kampfe zu nehmen sind, dürfte eine unbefangene Prüfung der Umstände und Mittel, welche ihren Concurrenten die bisherigen Erfolge verschafft haben, am besten lehren. Folgende Vorschläge sind das Ergebniß einer solchen Prüfung: 1) Wenn mit Recht hervorgehoben wird, daß gerade Leip ziger und Berliner Firmen, also solche, welche wegen des leichten, fast spesenlosen Bezuges der Bücher einen großen Vorsprung haben vor ihren Collegen von anderwärts, die Schleuderei vor allen in Schwung gebracht haben und mit Erfolg betreiben, so scheint sich hieraus als erstes und wichtigstes Erforderniß für eine gesunde Regelung des Verhältnisses zwischen Verleger und Sortimenter zu ergeben, daß jene alle fest bezogenen, sowie die aus Ansichtssen dungen festbehaltenen Sachen franco Bestimmungsort liefern sollten. Für die Conditionsartikel könnte die bisherige Theilung der Spesen in Kraft bleiben. Daß praktisch ein solches Verfahren unschwer und durch eine einfache Aenderung der Abrech nung am Ende der Rechnungsfristen ausführbar ist, läßt sich nicht bezweifeln. Ebenso wenig aber, daß damit die Klagen der Sorti- Fünszigster Jahrgang. menter über ungleiche Vertheilung von Licht und Luft im Wesent lichen verstummen müßten. Was sonst das Geschäft des Groß-Sortimcnters zu einem aus sichtsreicheren macht, wie Größe des Capitals, Rührigkeit und Ge schäftseinsicht überhaupt, sind Dinge, welche dem gewöhnlichen Sor timenter durch keine Mittel der Organisation zur Verfügung ge stellt werden können. Es ist ferner klar, daß die von mir vor geschlagene Neuerung der Ungleichmäßigkeit, bcz. Willkür bei Be willigung und Bemessung des Knndenrabattes, dessen unberechen bare Verschiedenheit zumeist ans der größeren oder geringeren Entfernung von Leipzig erklärt wird, mit einem Schlage ein Ende macht. *) In welcher Weise die Verleger am billigsten, sichersten und verhältnißmäßig schnellsten die bestellten Bücher liefern könnten, ist eine gewiß nicht allzu schwer zu lösende Frage und könnte auf Grundlage und mit Schonung der gegenwärtigen Buch lagerstätten bestimmt werden. (S. über diesen Punkt weiter unten.) Voraussetzung wäre natürlich, daß die bestellende Buchhandlung an der für den betreffenden Verleger je am bequemsten gelegenen Centralstelle einen Vertreter hat, und ferner daß von Leipzig oder einer anderen Centralstelle aus nur Sendungen von bestimmtem Umfang, deren Inhalt im Verhältniß zu den Kosten des Expedirens stände, franco versandt würden**). Jedenfalls würden die Verleger mit größerem Nachdruck als die Sortimenter die viclberufencn hohen Spesen der Leipziger Commissionäre, von denen noch die Rede sein soll, auf ein gebührliches Maß Herabdrücken. Wie sollen nun aber die Verleger für die Uebernahme der Lieferungsspesen (von Leipzig nach dem Bestellort) entschädigt werden? Dieses Bedenken läßt sich meines Erachtens zugleich heben mit der Einführung eines zweiten wirksamen Schutzmittels gegen die gefährliche Concurrenz der Groß-Sortimenter. 2) Wenn man bedenkt, daß es den modernen Antiquaren mög lich ist, mit 15 bis 20 Procent Rabatt zu verkaufen, daß die meisten *) Der gleiche Zweck wird auf einem ähnlichen Wege schon seit längerer Zeit angestrebt, indem man vorschlägt, Deutschland in eine größere Zahl von Buchhändlerkreiscn zu zerlegen. Jeder derselben sollte einen Vorort hoben mit einem Lager der Verleger, aus welchem die Sortimenter ir. geringerer Entfernung, also mit geringeren Kosten ihre Bücher beziehen könnten. Statt des einen Hauptplatzes Leipzig er hielten wir auf diese Weise zehn oder zwanzig kleinere Hauptplätze, welche natürlich nicht bloß in Bezug aus das Commissions- und Expeditionsgeschäst die Rolle Leipzigs übernehmen würden, sondern auch in Bezug auf die Schleuderei. Die beklagte Ungleichmäßigkeit würde nicht aufhören, die Spesen der Verleger aber sehr erheblich wachsen. **) Die Rücksicht hierauf würde vielleicht die Gründung, bez. weitere Entwickelung eines Netzes von Zwischcnstationen veranlassen, welchen unter Anderem mit Benutzung des 25-Pfennig-Tarifs die Weiterbeförderung von Bücherpacketen an kleinere Sortimenter in kleinen Städten obläge. 815
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