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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1883
- Sprache
- Deutsch
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Erscheint außer Sonntag« tLglich. — BiS früh S Uhr ein- gehende Anzeigen kommen in der Regel » wenn irgend möglich in der nächsten Nr. zur Aufnahme. Börsenblatt für den Beiträge für da« Börsenblatt sind an die Redaction — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige, Eigenthnm de» BörsenverciuS der Deutschen Buchhändler. ^7 116. Leipzig, Mittwoch den 23. Mai. 1883. Nichtamtlicher Theil. Phantasien im Leipziger Ausstellungsloral. II.*) So naturgemäß die Chromographie ihre Hauptrolle auf der Ausstellungsbühne aufgeben mußte, so natürlich war es, daß der dominirende Platz der Photographie mit den in ihr wurzelnden Verfahren zufiel. Beginnt doch schon jetzt ein illustrirtes Buch, ohne Mithilfe dieser Verfahren hergestellt, zu den selteneren Erscheinungen zu gehören. Wir wollen uns nicht wieder auf das gefährliche Ge biet der Phantasien verlieren, aber sicherlich wird Manches, was heute noch zu diesen gehören würde, einem Berichterstatter in zehn Jahren als etwas Alltägliches vorkonimen. Die einzige volle Wand war selbstverständlich ganz von den großen Rahmen der Lichtkünstler eingenommen und die lange Tafel darunter, ein Theil der Seitentafeln und der Tische, welche die Hinteren Säulen des Saales umgaben, strotzten von Probe- folianten der Anstalten oder von den durch ihre technische Tätig keit entstandenen, größtentheils mächtigen Werken der Kunstverleger. Da waren als graphische Institute repräsentirt Jul. Allgeyer L C. Bolhoevener in München mit ihren mittelst photochemischen Verfahrens hergestellten, typographisch druckbaren Kupferplatten; Edm. Gaillard in Berlin mit Phototypien in sehr hoch geätzten Zinkclichös, zum Theil Platten größerer Dimensionen; Albert Frisch in Berlin mit Lichtdrucken; Paul Geißler in Berlin mit Lithotypien; C. Henry Halls in Berlin namentlich mit Reproduk tionen von Buchdruck. Letztere haben für den Verleger einen prak tischen Werth, der vielleicht nicht allgemein genug anerkannt ist. Ost fehlen bei Auslagen von älteren umfangreichen Werken einzelne Bogen, von welchen der Verleger gern eine kleine Anzahl schaffen möchte, um Exemplare zu completiren; jedoch die Buch drucker haben die Schrift nicht mehr, oder die Herstellung weniger Exemplare würde verhältnißmäßig zu theuer kommen. In einem solchen Falle bietet die Photolithographie eine praktische Aushilfe und die vorliegenden Proben waren gut ausgefallen. Irren wir nicht, so wurden in dieser Weise Exemplare von Poggendorss's Annalen completirt. I. Albert in München und R. Römmler L Jonas in Dresden zeigten vortreffliche Lichtdrucke, während G. Meisenbach in München sein neues, Autotypie genanntes Verfahren durch Edw. Schloemp in Leipzig vorführen ließ. A. Naumann L Schröder in Leipzig waren mit vorzüglichen Proben ihrer Arbeiten in Lichtdruck in reicher Fülle vertreten und stellten auch zur Belehrung Druckplatten in verschiedenen Stadien aus. Eine wirkliche geschäftliche Erleichterung würde es jedenfalls sein, wenn man einmal über allgemein geltende Benennungen für *) I. S. Nr. 114. Fünfzigster Jahrgang. dieselben Verfahren einig werden könnte. Der Laie wird vollständig irregeführt, wenn die gleichen Verfahren so ganz verschieden betitelt werden, bloß auf Grund eines besondern Handgriffes oder selbst ohne einen solchen. Vor allen hatte die artistische Anstalt von Friedrich Bruck mann in München ganz bedeutende Anstrengungen gemacht. Ein zierlicher Quartband: „Lichtdrucke aus Friedr. Bruckmann's artisti scher Anstalt. München 1882" trug wesentlich dazu bei, ihrer Ausstellung den Charakter eines fast erschöpfenden Bildes der ge- sammten Lichtdruckverfahren zu geben. Durch dies Probebuch hat sich Bruckmann ein anerkennenswerthes Verdienst um das Verleger- publicum erworben, welchem ein Ueberblick über die verschiedenen Productionsweisen von Nöthen ist, um zu beurtheilen, welches Verfahren in dem gegebenen Falle das zweckmäßigste sein würde. Wie München die Geburtsstätte der Lithographie und später der Hauptsitz dieses Verfahrens war, welches eine Zeit lang den Kunstmarkt vollständig beherrschte, so ward es auch eine hervor ragende Pflanzstätte für die photographischen Künste. Wir erinnern nur an die Namen Albert, Hanfstaengl, Bruckmann, Obernetter, Bolhoevener, Meisenbach. Die Bruckmann'sche Anstalt wurde als eine für den eigenen Verlag arbeitende 1865 gegründet. Im Jahre 1869 erwarb Bruckmann das durch Patent geschützte Woodbury-Verfahren, wodurch es möglich ward, die Silberphotographie, welche immer in der Herstellung theuer und zeitraubend, deshalb nur für kleinere Auflagen, bis etwa 50, geeignet war, durch ein mechanisches Druck verfahren zu ersetzen, dessen Erzeugnisse, wenn mit Glanz versehen, von der Silberphotographie nicht zu unterscheiden sind und, weil mit fetter Farbe gedruckt, den Vortheil der Unabänderlichkeit vor der Photographie voraus haben. Doch auch dies Verfahren genügte nicht den Anforderungen an Schnelligkeit und Billigkeit und mußte zum Theil dem Licht drucke weichen, welchen Bruckmann 1875 aufnahm, wozu er noch 1882 die Photogravure fügte, die sich namentlich zur Reproduk tion von Oelgemälden eignet und bei welchen der Druck auf der Kupferdruckpresfe geschieht. Der Lichtdruck hat den großen Vorzug, die verschiedensten Zeichenmanieren gleich gut und in der jeder cigenthümlichen Färbung wiedergeben zu können, die Bleistiftzeichnung in Silbergrau, die Röthelzeichnung in Roth, die Feder- und Kreidezeichnung schwarz und die Photographie genau in deren Original-Charakter, so daß es fast unmöglich ist, die Lichtdrucke von den Vorlagen zu unter scheiden und zu wissen, ob man eine Handzeichnung oder eine mechanisch hergestellte Reproduction vor sich hat. Erst durch den Lichtdruck wurde die Herstellung größerer Auflagen zu mäßigen Preisen möglich. Zwar besitzt das durch Be lichtung aus einer Chromgelatineschicht erzeugte Druckclichs auf 321
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