für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. HeranSgegeben von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvercins. 31. Freitags, den 16. April 1841. Bekanntmachun g. Die Ausstellung von neuen Büchern und Kunstsachcu im kleinen Saale des Bvrscngcbaudcs wird, wie früher, auch in der bevorstehenden Jubilatcmcsse stattfindcn. Die dazu bestimmten Artikel sind mit Factur und Preisbestimmung an Herrn I. A. Barth in Leipzig, der sich zu deren Annahme gefälligst erboten hat, abzulicfern Zena, Leipzig, Potsdam, den 29. März 1841. Der B v r s e n v o r st a n d. Fr. Frommann. A voft. Uicgcl. Friedrich Perthes an Hitzig. (Aus der Prcßzeitung.) Gotha, 1. Marz. Seit lange war ich in mir angeregt, Ihnen, mein theurcr Freund, innigstzu danken für die vor treffliche Zusammenstellung der Denkwürdigkeiten aus Eha- misto's Leben: es erfüllte mich dies Buch mit innerem Frie den, und mit heiterer Wehmuth vermag man dadurch an den guten Ehamisso zurückzudenken. Das Schreiben an Sie verschob sich durch viele lastende Arbeiten, durch eine zweimo natliche Reise im vorigen Sommer, durch eine schwercKrank- heit, die mich späterhin überfiel, — jetzt treibt mich besondere Veranlassung dazu an. In der Preßzcitung 1841 Nr. 13 wird der Wunsch geäußert, daß ich mich öftrer, als in letzter Zeit geschehen, über Angelegenheiten des Buchhandels aussprechen möchte, — Sie selbst haben für die Preßzeitung mehre Male dazu auf gefordert. Solche mich ehrende Aeußerungen verpflichten zu erklären, warum ich geschwiegen habe. Angcreizt wurde ich oft genug, in das Fragliche drein zu sprechen; da dies aber meist opponirend, so befürchtete ich, es möchte zu scharf aus- fallen — das Alter macht doch immer etwas herbe, zu Zei ten auch ungerecht. Dann so bin ich, wenn es den Gang des Geschäfts, wie er jetzt ist, betrifft, meines Urtheils nicht ganz sicher, weil ich seit zwanzig Jahren außerhalb des Sor timenthandels stehe, der allein der eigentliche Buchhandel ist und allein richtigen Ueberblick gewährt. — Meine Op- 8r Jahrgang. Position geht nicht auf den Verlauf, den das Geschäft des Buchhandels genommen hat, und nicht auf dessen dermali- gen Zustand, den ich nicht für schlechter halte als ehedem, ob wohl ganz anders- Mühseliger sind die Geschäfte als sonst, wegen jetzigen Umfangs und der Ausbreitung der Literatur, eine Frucht der rasch vorwärts schreitenden Entwickelung der Wissenschaften und der gesellschaftlichen Verhältnisse über haupt. Thöricht wäre, die einfache Art des Geschäfts, wie es vor 40 und 50 Jahren war, auf den jetzigen Umschwung anwenden zu wollen: —wozu also Vergleichungen anstellen? — Gezahlt wird so gut wie sonst; die Zahlungsart ist bester. Daß es jetzt mehr unsolide Handlungen giebt als vor 50 Jahren, wo fünf bis sechs Mal weniger Etablissements wa ren, ist begreiflich. Das Rechnungswesen, Buchhalten, Eom- missionsgeschäft, Auslieferung, Expcdiren ist bei weitem ge- ordneterjetzt— und gewiß finden wir in unserer Genossenschaft der Zeit eben so viel schätzenswerthe Männer wie früher. Sie sehen, verehrter Freund, daß Verdrießlichkeit mich nicht abhält, die neuen Gestaltungen zu besprechen, aber es wird über unser Geschäft zu viel gesprochen, und leider meist unpraktisch, dabei oft mit ausnehmender Keckheit. In unserer Zeit tödtct man mit dem Worte, wie ehedem die Wissenden der Vchme mit dem Strange, — das macht den Alten scheu. *) — Tiefer noch ist. mir entgegen die Richtung, *) Wohl Niemand ist so sehr im Stande dieses zu bestätigen, 57