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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1918
- Strukturtyp
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- Band
- 1918-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1918
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- Deutsch
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^ E^der"Dszugspreis lm Mi1gl?odvbeitrc>^ in«n^^ oder deren Daum^ostet SO Mennige; Mitglieder' des iShrllch sreiÄjch2f?ss!elle od'cr'36Arare'^i^ostüt!eelrei;ung 8 dieAeile^flir '/,6.^34 D?/ Äettengej'uche werd^ratt^pf^ I innerhalb ves^ De^tschen^ Deiches. «NichtmN^sber d^s Soilo^ verknet. 2a ^dem^^llustrlert^n Teil: Mit- Nr. 1ÜS (N. 52). Leipzig, Mittwoch den 8. Mai 1918. 85. Jahrgang. Der Himmelfahrtstages wegen erscheint die nächste Nummer Freitag den 10. Mai 1918. Redaktioneller Teil. Bücherfreunde und Einbandkunst. In Versteigerungskatalogen sowie in denen der Antiquare kann man seit einiger Zeit beobachten, daß der Hinweis auf den besonders schönen Einband nachdrücklich unterstrichen wird. Mit besonderer Hervorhebung wird der Name des Buchbinders ge nannt, und zwar — was das Bemerkenswerte ist — nicht nur der aus vergangenen Zeiten, sondern mit Vorliebe der einer Kunstbuchbinders der Jetztzeit. Ein bekannter Ber liner Antiquar kündigte vor nicht allzu langer Zeit durch eine Anzeige in einer Tageszeitung in Fettdruck an, das; er Luxus- Einbände eines der bekanntesten Bindekllnstler Deutschlands zu verkaufen habe. In dem betreffenden Katalog fand man neben einer ausführlichen Würdigung des Kunstbuchbinders eine größere Anzahl seiner Einbände angezetgt, darunter einen für 1090 der ebenso wie die Hälfte der übrigen Einbände nach wenigen Wochen seinen Käufer gesunden hatte. Eine Wiener Buchhändlersirma bot mehrere kostbare eingebundene »Hundert drucke« für je 1900 an. Ist der Wert des Buches selbst auf rund 100 »fk anzusctzen und ber vom Besteller damals gezahlte Preis für den Einband auf etwa 300 bis 400 -6, so haben wir cs hier mit einer ganz außerordentlichen Wertsteigerung zu tun, die lediglich auf das Konto der bindekünstlerischen Arbeit zu setzen ist. Ähnliche nur durch den Einband bedingte Preissteigerungen konnte man auf verschiedenen Bücherversteigerungen der letzten Zeit feststellen; und in einigen Katalogen, die mir Vorgelegen haben, sind sehr hohe Preise für kostbar eingebundene Bücher ge fordert worden, Preise, die durch den Wert des Buches selbst nicht erklärt werden. Diese Tatsachen lassen unzweifelhaft den Schluß zu, daß in den Kreisen der deutschen Bücherliebhaber eine steigende Wert schätzung der deutschen Einbandkunst zu bemerken ist. Dieser Strömung kommen die Buchhändler ganz folgerichtig entgegen, und durch das Eintreten des Buchhandels für die kunstgewerb liche Buchbinderei wird wieder der Vorliebe der Bücherfreunde für die Schönheit des Einbandes neue Nahrung gegeben. Der deutschen Kunstbuchbinderet kann man diese »Konjunk tur-, die vielleicht mit der des Kriege; irgendwie zusammen hängt, nur gönnen und hoffen, daß sie von langer Dauer sein werde. Denn es wäre sehr erfreulich, wenn für die Einband« kunst unseres Vaterlandes endlich einmal bessere Zeiten an brechen würden. Jetzt reifen die Früchte, zu denen auf der »Bugra« der Same gelegt worden ist. Damals wurde Wohl zum ersten Male erkannt, daß die deutsche Kunstbuchbinderci neben der Frankreichs und Englands sich ruhig sehen lassen kann; waren doch nicht wenige Stimmen, die den künstlerischen Buchbinderarbeiten Deutschlands den Vorzug vor denen ande rer Länder gaben. Diesen Erfolg verdankt die deutsche Kunst- buchbindcret in erster Linie ihrem geschlossenen Auftreten, in einer Vereinigung Deutscher Kunstbuchbinder, dem Jakob Krauße-Bund. Dieser Bund wird in Zukunft eine seiner wichtigsten Aufgaben darin zu sehen haben, die Beziehungen ! zwischen Buchhandel und kunstgewerblicher Buchbinderei inniger zu gestalten. Denn wenn der deutsche Buchhandel erst einmal erkannt hat, daß er im Verkauf von Kunsteinbänden ein sehr ein trägliches Absatzgebiet besitzt, dann wird er aus den Kunsthand werker anregend wirken und ihn ständig zu neuen Arbeiten vcr« anlassen. So werden unsere Kunstbuchbinder nicht mehr, wie sie es bisher vorwiegend taten, Ausstellungsarbeiten anzuferti- gcn brauchen, die man anstaunt, die aber keiner kauft, sondern sie werden mit ganz anderer Lust an das Werl gehen, wenn sie von vornherein wissen, daß sie ihre Arbeit auch verkaufen kön nen. Man kann es einmal ganz offen aussprechen, daß der Buchhändler im Buchbinderhandwerk als ein Kunde bekannt ist, der sehr niedrige Preise bezahlt, kurz gesagt, der den Hand werker drückt. Bei dem Zusammenarbeiten zwischen Buchhänd ler und Kunstbuchbinder ist derartiges nicht zu befürchten, da bei einer kostbaren Arbeit einige Mark keine Nolle spielen und der Buchbinder den Preis fordern kann, zu dem der Buch händler dann einen angemessenen Ausschlag hinzurechnet. Ich glaube, daß das ohne Reibungen vor sich gehen wird. Ein Mittel, um der deutschen Bücherfreunde Lust am Sam- mein deutscher Kunsteinbände zu stärken, hat der Kunsthand werker auch in der Hand, wenn er auf jeder seiner Arbeiten sei nen Namen oder sein »Künstlerzeichen« anbringt. In Frankreich und England ist diese Sitte längst eingebürgert. Der franzö sische Buchbinder druckt seinen Namen entweder auf den Rücken oder in die Innenkante; der Engländer setzt sein »dounck bz-...« ans die Rückseite des ersten Vorsatzblattes. — Bet einer kunstge werblichen Arbeit hat der auf ihr befindliche Name der Ver fertigers denselben Wert wie der Name des Künstlers auf einem Gemälde. »Wenn typographisch allgemach die Bücher sich steigern«, so schrieb Goethe in seiner Zeitschrift »Kunst und Alter tum« (Band 6, 2. Teil, 1828), »darf auch der Buchbinder ehren voll als Künstler hervortreten. Und wenn aus der Kupfer- platte der Drucker sich nennt, wenn er aus der Masse der Hand werker sich auszuzcichnen den Mut hat, so finden wir neuerlich Buchbinder, die sich entweder bescheiden inwendig auf kleinem Etikette oder zuversichtlich außen am Rande des Rückens sich mit goldenen Buchstaben anmelden.« Goethe weist dann aus einen Prachtband des Faust hin, auf dem der Name des fran zösischen Buchbinders Stmier sieht, und spricht von seinem Exem plar des Faust — der Berliner Buchbinder Carl Jakob Ludwig Lehmann (ch 1823) war der Verfertiger —: »was mit englischen und französischen Einbänden gar Wohl wetteifern könnte, und wir finden inwendig betgesügten Namen nun so schicklich, als der Arbeiter sich dadurch selbst das Zeugnis gibt, er habe nicht allein schon längst Gutes geleistet, sondern auch künftig dürfe man sei nem Können das beste Zutrauen gönnen«. Werden unfern zahlungsfähigen Bücherfreunden von ihrem Buchhändler künstlerische Btndearbeiten mehr denn zuvor ange- boten, so werden sie an diesen Geschmack gewinnen und cin- schen, daß sie es nicht mehr nötig haben, wie bisher, nach Frank- Sb3
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