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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.11.1842
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1842-11-25
- Erscheinungsdatum
- 25.11.1842
- Sprache
- Deutsch
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2851 102 2852 X 4. In demselben Blatte ist Herr L. in großer Verlegenheit über das Zeichnen der Bücher in Neugroschen, indem das deutsche Alphabet nicht so viel Buchstaben habe als der Tha- ler Neugroschen. — Warum hat man aber auch immer noch nicht in unserer Börse die projectirte Buchhändler- Schule errichtet! 5. In der am 20. Nov. d- I. in Dresden durch Herrn Slaatsministcr v- Lindenau gehaltenen Eröffnungsrede des Landtags heißt cs u. A.: „Den am letzten Landtage beantragten Erleichterungen der Presse und des Buchhandels ist, insoweit cs im Ver waltungswege geschehen konnte, thunlichst entsprochen wor den , und wird wegen deren weitern Ausführung im Wege der Gesetzgebung eine Vorlage an den Landtag erfolgen." Ist dies für den sächsischen Buchhandel eine einfache oder eine doppelte Neuigkeit? Bruchstücke aus der Staatszeitung der Hölle, *) Erebus, den 10 Die bedeutendste Großmacht des deutschen Buchhändler- bundcs hat einer der angesehensten unter den Mächten mitt leren Ranges desselben Bundesstaats den Krieg angekündigt, zunächst ihren Botschafter abberufen und alle Verbindung abgebrochen, sich selbst gewissen Schaden zufügend, in der Absicht ihrer Feindin einige Nachtheilc oder wenigstens Un bequemlichkeiten zubcrciten. Ganzer sechs Monate ist der Ausbruch dieses Kriegs den größeren Kreisen unbekannt geblieben; bis endlich in Nr. 88 des Börsenblatts vom 7. Oktober dieses Jahrs die Mittclmacht ihr langmüthiges Stillschweigen gebrochen und ihr Portfolio veröffentlicht hat. ^ Allgemeines Erstaunen und allgemeine Entrüstung unter den Mittelmächten und Kleinstaaten, die schon lange wegen früherer Gewaltschrittc jener Großmacht für ihre Unabhän gigkeit besorgt waren und denen nun mit einem Male der offne Terrorismus in seiner ganzen Furchtbarkeit vor die Augen tritt. Der dadurch verbreitete Schrecken steigert sich durch das unheimliche Schweigen, welches die stolze Groß macht über ihr Verfahren beobachtet. Jeder hört die Ketten klirren und sieht sich ängstlich nach Mitteln um, ihnen we nigstens seine Hände und Füße zu entziehen, man ruft das Völkerrecht an (Nr. 94), das aber in diesem Falle wohl eben so unwirksam bleiben wird, als in anderen. Die einzige Hoffnung bleibt also der Nationalcongreß, wo die mittleren *) Es dürfte den Lesern des Börsenblatts nicht uninteres- ^ ' sant, obwohl nicht gerade schmeichelhaft sein, zu erfahren, wel- > chen Anthcil die Hölle an dem literarischen und buchhändicri- , schcn Treiben der Oberwelt nimmt, zugleich aber auch nicht , entgehn, daß dort, ebenso wie bei uns, die Begebenheiten aus der Ferne gesehen größer und bedeutender erscheinen, als sie ' wirklich sind. Das unten mitgethcilte Actenstück verräth übri- > gens deutlich, daß die Macht des Mcfistofeles über die höllischen , Geister in Abnahme begriffen sein muß, denn es spricht sich , darin keineswegs die ungeschwächtc monarchische Kraft und Würde aus, sondern vielmehr die Hinneigung zu republicani- " schen Formen, indem es sich ähnlich den Botschaften der ameri- ' canischen Präsidenten viel zu sehr auf Einzelheiten einläßt. - Anmerkung des Einsenders. , H Mächte und Kleinstaaten den Versuch machen können, ob sie durch Vereinigung unter sich im Stande sein werden, der sie bedrohenden Unterjochung die Spitze zu bieten. Erebus, den 15 Gestern um die Mitternachtsstunde begab sich Seine Majestät Mefistofeles VOdXXVII. in seiner mtt sie ben feuerschnaubenden Rossen bespannten Staatscarosse in Las von vulcanischem Feuer erleuchtete Palais der Stände und eröffnete den 49. Reichstag mit folgender Thronrede: „Meine stets verneinenden Herren! Ein höchst erfreu liches Ereigniß veranlaßt Mich, Sie um Mich zu versam meln. Sie alle wissen, daß mit Ihrem Beirath und geför dert durch Ihre bereitwilligen Unterstützungen Ich bereits „zwei Herrc in die Staaten zweier deutschen Sosierfürstcn „entsandt habe. Sie wissen, daß ich dabei bauptsächlich das „bisherige tyrannische Verfahren dieser Sosier gegen ihre „Vasallen benutzen wollte, um im Herzen ihres Reichs Meu terei und Empörung zu entflammen. Der eine dieser Für- „stcn hat der gegen ihn ausgesandten Hcecesabtheilung einige ,,fliegende Battecieen entgegen gestellt, welche zwar Meinen „leichten Truppen wenig Nachtheil zuzufügen vermocht „haben und ein tieferes Eindringen in sein Land nicht ver hindert haben würden, wenn ec nicht mit einer Klugheit, „der Ich Meine Anerkennung nicht versagen kann, zu glei- „cher Zeit durch zeitgemäße Eoncessionen und einleitende „Milde die Treue seiner Vasallen und Bundesgenossen zu „befestigen gewußt hätte. Indessen zweifle Ich nicht, daß „Unsere Bemühungen gegen ihn noch vom besten Erfolge „gekrönt werden, falls Sie Mich in den Stand setzen, den „Krieg mit Nachdruck fortzuführcn." „Einen glänzenden Erfolg dagegen haben sich Unsere „Waffen im Lande des anderen Sosiers errungen. Die Be schränktheit der Mittel, welche Sie mir zu den beiden ersten „Feldzügen bewilligt, erlaubte Mir zwar nicht, eine zur Be legung der feindlichen Macht hinreichende Armee aufzu- „stellen; indessen haben die vom Feinde begangenen Fehler „den Mangel an Stärke auf Unserer Seile auf unverhoffte „Weise wieder gut gemacht. Sie wissen, daß dort nicht „mehr der vorige Herrscher auf dem Throne sitzt, welcher „unter großen Anstrengungen mit beharrlicher Energie, klu- „ger Benutzung des Augenblicks und entschlossenem Ein greifen die Macht seines Hauses gegründet hat, zwar nicht „ohne alle Härte gegen seine Vasallen und Bundesgenossen, „aber doch immer mit großartiger und liberaler Gesinnung, „sondern dessen Nachfolger, unter welchem sich zwar, dem „einmal gegebenen Impulse folgend, des Reichs Grenzen „und innere Hülfsmittcl beträchtlich erweitert haben, dem ,aber sein bisheriges Glück und die dadurch genährte Ero- „berungslust und Herrschsucht die Seele dergestalt einge nommen haben, daß er die eines großen Monarchen wür dige Haltung verloren hat. Die große Lehre der Neuzeit ,vergessend, daß seine Macht auf der Unterstützung der öffent lichen Meinung beruht, hat derselbe nicht allein seine bis cherige Grausamkeit verdoppelt, sondern auch neue und un erhörte Gewaltmaßregeln gegen Vasallen und Bundesgenos sen ergriffen. Ja! Derselbe ist in seiner Verblendung noch ,weiter gegangen und hat gegen seine eigenen Vasallen eine ,fremde Macht zu Hülse gerufen, was ihn in der Meinung
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